Es hätte Südkoreas erste große Party nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen werden sollen. Doch sie endete in der schwersten nationalen Tragödie seit Jahren. Auch ein Österreicher verlor sein Leben.
Am Tag nach der Tragödie zeigt sich das Seouler Ausgehviertel Itaewon gespenstisch leer: Polizisten haben die kleine Seitengasse abgeriegelt, Trauernde an den Absperrungen Blumensträuße niedergelegt. Nur Stunden zuvor haben hier dutzende Menschen auf grausame Weise ihr junges Leben verloren: Auf Smartphone-Aufnahmen von Zeitzeugen ist zu sehen, wie die Opfer zu Dutzenden unter blauen Plastikplanen am Straßenrand aufgereiht wurden. Andernorts stülpten Rettungskräfte behelfsmäßig die Hemden über die reglosen Gesichter der Verstorbenen - um zu signalisieren, dass sie nicht mehr am Leben sind.
Es hätte die größte Party des Jahres werden sollen. Doch stattdessen endete die diesjährige Halloween-Feier in Itaewon in einer nationalen Tragödie: Mehr als 150 Personen sind nach einer offensichtlichen Massenpanik ums Leben gekommen, mehr als 80 weitere wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Unter den Opfern befanden sich vor allem junge Südkoreaner in ihren 20ern, zwei Drittel von ihnen weiblich. Auch 20 Ausländer sind bei der Tragödie ums Leben gekommen, darunter ein Österreicher. Der Mann sei auf Besuch in der südkoreanischen Hauptstadt gewesen, teilte das Außenministerium in Wien mit.