Justiz

Greenwashing-Klage gegen DWS eingereicht

Der Fondsgesellschaft wird „irreführende Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen“ vorgeworfen.

Frankfurt. Die deutsche Verbraucherzentrale hat Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS wegen des Verdachts von Greenwashing geklagt. Beim Landgericht Frankfurt sei am 26. September Klage gegen die Deutsche-Bank-Tochter wegen irreführender Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen eingereicht worden, teilte die Organisation in der Vorwoche mit. Die DWS weise die Kritik der Verbraucherzentrale zurück, sagte ein Firmensprecher. DWS verwende große Sorgfalt auf die Erstellung von Werbematerialien, so der Firmensprecher.

Die Verbraucherschützer sehen das aber anders: „Bei Finanzprodukten ist Greenwashing an der Tagesordnung“, sagt Niels Nauhauser, Abteilungsleiter Altersvorsorge, Banken, Kredite bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Vollmundige Werbeversprechen, die auf einem sehr eigenwilligen Verständnis der Kapitalmärkte beruhen, führen nicht zu mehr Nachhaltigkeit.“

Konkret geht es um die Werbung der DWS für ihren ESG Climate Tech Fonds aus dem Mai: Die Fondsgesellschaft habe laut Verbraucherzentrale behauptet, dass Anleger mit ihrem Vermögen in keine Unternehmen aus kontroversen Sektoren wie Kohle- oder Rüstungsindustrie investieren würden. Nach Ansicht der Verbraucherschutzorganisation ist diese Werbung irreführend: Die DWS erläutere nicht transparent, wie sie zu diesen Angaben gelangt ist. „Anlegern wird vorgegaukelt, sie würden zu null Prozent in Kohle investieren, während die im Fonds gehaltenen Unternehmen z. B. bis zu 14,99 Prozent Umsatz in der Kohleindustrie erwirtschaften dürfen“, sagt Nauhauser.

(APA/Reuters)

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