Ukraine-Krieg

Wladimir Putin sperrt lebenswichtige Getreide-Route

Der Westen reagiert mit Entsetzen auf das Aussetzen des Getreideabkommens. Die Folgen könnten rund um den Globus zu spüren sein.

Wien/Kiew. Der „Ikaria Angel“ ist ein Koloss. 40.000 Tonnen Weizen, geerntet auf den Feldern der Ukraine, lagern im Bauch des Frachters. Das Schiff sollte am Sonntag Richtung Äthiopien auslaufen. Das Land am Horn von Afrika leidet unter der schwersten Dürre seit vierzig Jahren. Zugleich herrscht Krieg in der Region Tigray. Beides bedingt eine große Hungerkrise. Aber der „Ikaria Angel“ bewegte sich am Sonntag nicht vom Fleck. Das vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) gecharterte Schiff verharrte in einem ukrainischen Schwarzmeerhafen

Wladimir Putin hat das Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt. Bleibt der Kremlchef stur, könntendie Folgen um den Globus zu spüren sein. Die Lebensmittelpreise könnten kräftig anziehen. Aber vor allem drohen sich Hungerkrisen zu verschärfen. Am Tausende Kilometer von Odessa entfernten Horn von Afrika zum Beispiel, falls der Frachter „Ikaria Angel“ nicht kommt. Der Chef des Welternährungsprogramms meinte einmal, das Offenhalten ukrainischer Schwarzmeerhäfen sei „das Wichtigste, was wir tun können, um den Hungrigen der Welt zu helfen“. Die Ukraine ist die Kornkammer Europas und der fünftgrößte Weizenexporteur weltweit.

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