Fachkräftemangel

Einjähriges Pflegepraktikum statt Aufnahmetest für Medizinstudium?

++ THEMENBILD ++ 'AUFNAHMETESTS FUeR DAS MEDIZINSTUDIUM AN DER MEDIZINISCHE UNIVERSITAeT WIEN'
++ THEMENBILD ++ 'AUFNAHMETESTS FUeR DAS MEDIZINSTUDIUM AN DER MEDIZINISCHE UNIVERSITAeT WIEN'APA/EVA MANHART
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Zum Studium zugelassen werden soll nur, wer nach einem verpflichtenden einjährigen Pflegepraktikum in einem Spital als geeignet betrachtet wird, fordert Primar Reinhold Kerbl. Damit könne das Problem des Personalmangels weitgehend gelöst werden. Die Ärztekammer begrüßt den Vorschlag.

Der Vorstoß ist, wie Reinhold Kerbl auch selbst sagt, radikal und erfordert eine umfassende Reform des Medizinstudiums. Aber anders sei der dramatische und sich immer weiter zuspitzende Mangel bei den Pflegekräften auf absehbare Zeit nicht zu beheben. „Es braucht Konzepte, die sofort umgesetzt werden und eine Entspannung der Lage herbeiführen können“, sagt der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und Primar im Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben.

Sein Vorschlag: Der Aufnahmetest für das Medizinstudium soll durch ein verpflichtendes einjähriges Pflegepraktikum für alle Bewerber ersetzt werden. Am Ende dieses Praktikums in einem Spital, in dem sie unter der Leitung von Pflegekräften und Ärzten einfache pflegerische Tätigkeiten ausüben wie etwa Essen austragen, Betten machen und Patienten mit Gesprächen und Zuhören emotional unterstützen, entscheidet ein Gremium über ihre Zulassung zum Medizinstudium. Das absolvierte Jahr wird dem Studium angerechnet, sodass es immer noch in sechs Jahren beendet werden kann. Wer nicht genommen wird, könne das Praktikum wiederholen. Verloren wäre das Jahr in keinem Fall, weil die Bewerber einer sinnvollen Arbeit nachgehen würden.

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