Positive Marktenwicklung

Wien Energie zahlt drei Viertel des Kredits der Stadt Wien zurück

APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Konzern habe die aktuelle Marktberuhigung genutzt, um 1,05 Milliarden Euro zurückzuzahlen. Der Kreditvertrag soll so geändert werden, dass die Stadt gegenüber anderen Gläubigern nicht mehr nachrangig ist.

Die Wien Energie hat die Kreditlinie der Stadt Wien zu drei Vierteln zurückgezahlt. Das im Besitz der Stadt stehende Unternehmen habe "die aktuelle Marktberuhigung genutzt, um von den in Summe 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellten Liquiditätsmitteln schon 1,05 Milliarden Euro wieder an die Stadt Wien zurückzuzahlen", sagte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag. Der Kreditvertrag soll nun geändert werden, sodass die Stadt gegenüber anderen Gläubigern nicht mehr nachrangig ist.

Die eher überraschend positive Marktentwicklung und die positive Fortbestehensprognose, die die finanzielle Stabilität und Zahlungsfähigkeit der Wien Energie bestätigt, ermöglichten jetzt eine Optimierung des Schutzschirms in Bezug auf die Kreditbedingungen zugunsten des Kreditgebers, also der Stadt Wien, hieß es in der Aussendung. In allen Darlehensverträgen sollen nun alle Finanzierungspartner der Wien Energie gleichrangig in Bezug auf die Kreditrückzahlung gestellt werden. Es sei nicht mehr erforderlich, dass die Eigentümerin Stadt Wien als Geldgeberin nachrangig ist, weshalb es aus den Verträgen gestrichen werden soll. Das optimierte Vertragswerk werde dem Wiener Gemeinderat zur Beschlussfassung im November vorgelegt werden.

Ludwig stellte Geld per Notverordnung bereit

Die Wien Energie musste - wie andere Versorger in Europa auch - für den Börsenhandel mit Strom und Gas infolge der Preissprünge hohe Sicherheitsleistungen hinterlegen. Aus diesem Grund konnte der Konzern diese ab dem Sommer nicht mehr aus eigener Kraft finanzieren. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte deshalb ab Juli per Notkompetenz insgesamt 1,4 Milliarde Euro bereitgestellt.

Der Liquiditätsengpass und die Notkredite des Bürgermeisters wurden Ende August publik, als auch das bereitgestellte Geld knapp wurde. In der Folge gewährte der Bund über die Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) weitere zwei Milliarden Euro. Diese wurden wegen der dann wieder gesunkenen Preise bisher aber nicht gebraucht.

(APA)

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