Kaufhaus

Benkos Galeria strauchelt wieder

René Benko hatte die Fusion von Karstadt und Kaufhof 2019 initiiert.
René Benko hatte die Fusion von Karstadt und Kaufhof 2019 initiiert.APA/HELMUT FOHRINGER
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Für die deutsche Warenhauskette, die zur Signa von René Benko gehört, ist es bereits das zweite Insolvenzverfahren nach 2020. Nun droht jeder dritten Filiale das Aus.

Wien/Düsseldorf. René Benko sei beunruhigt, heißt es aus dem Geschäftsumfeld des Immobilientycoons. Der Tiroler Investor hinter der Signa-Holding muss allerlei Hiobsbotschaften verkraften: Erst werden die Signa-Büros durchsucht, und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlicher Korruption. Und in Deutschland sitzt ihm nun auch noch die Bafin im Nacken. Laut „Spiegel“ soll die Finanzmarktaufsicht die Risken jener Finanzinstitute unter die Lupe nehmen, die Signa-Projekte wie den Hamburger Elbtower mit Milliarden finanzierten. Versicherer sehen derzeit offenbar nur einen geringen Anteil unbesicherter Kredite und damit keinen Grund zur Sorge. Doch bei den Banken steht eine neuerliche Bewertung der Risken noch aus. Die Aufseher wollen sich nun einen aktuellen Überblick verschaffen, wie hoch das Risiko von Kreditausfällen dabei sein könnte. Benkos Anwälte erklärten, solche Prüfungen großer Geschäftspartner von Banken seien üblich, es gebe „aktuell keinerlei außerplanmäßige oder zusätzliche Aktivitäten“ der Behörde.

Staatshilfe nun obsolet

Doch damit findet die Liste der Probleme noch kein Ende. Die Signa-Tochter Galeria Karstadt Kaufhof bleibt, angeblich wegen der Konsumflaute, ein Sorgenkind und musste eine Schutzschirm-Insolvenz beantragen. Der Warenhauskonzern war 2019 aus der von Benko initiierten Fusion von Karstadt und Kaufhof hervorgegangen. Es ist bereits das zweite Insolvenzverfahren nach 2020. Am Montag hat sich Galeria mit ihren Großgläubigern inklusive des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) auf ein sogenanntes Schutzschirmverfahren geeinigt. Darunter versteht man ein Insolvenzverfahren, bei dem das Management unter Aufsicht eines Sachwalters die Sanierung selbst durchführt. Als Sachwalter soll Frank Kebekus agieren, der Restrukturierer Arndt Geiwitz soll bei der Sanierung helfen.

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