Predappio

Acht Anzeigen nach Neofaschisten-Treffen in Mussolinis Geburtsort

Jene Personen, die faschistische Fahnen geschwenkt und den Arm zu dem im Faschismus verwendeten römischen Gruß erhoben haben, wurden angezeigt.

Nach einem Treffen von rund 2000 Faschismus-Nostalgikern am Sonntag in Predappio in Norditalien, dem Geburtsort des faschistischen Diktators Benito Mussolini, sind acht Personen angezeigt worden. Sie werden beschuldigt, Fahnen mit illegalen faschistischen Symbolen geschwenkt zu haben und den Arm zu dem im Faschismus verwendeten sogenannten römischen Gruß ausgestreckt zu haben, der in Italien verboten ist.

Die Neofaschisten feierten am Sonntag den 100. Jahrestag des Marsches auf Rom am 28. Oktober 1922, mit dem der "Duce" die Macht in Rom ergriffen hatte. Sie defilierten bis zur Krypta, in der Mussolini begraben ist. Viele der Teilnehmer trugen schwarze Hemden und skandierten faschistische Slogans.

An der Veranstaltung beteiligte sich auch Orsola Mussolini, eine Urenkelin des faschistischen Diktators. "Wenn wir nach 100 Jahren immer noch hier sind, dann um eines Mannes zu gedenken, der diesen Staat gewollt hat und dem wir immer unsere Bewunderung aussprechen werden", sagte Orsola Mussolini.

Der Einfall der "Schwarzhemden", der Anhänger des "Duce", am 28. Oktober 1922 in der italienischen Hauptstadt gilt als Beginn der faschistischen Herrschaft in Italien, ein Ereignis mit Folgen für ganz Europa. Mussolini und seine faschistischen "Schwarzhemden" übernahmen in einem nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich und sozial desolaten Italien gewaltsam die Macht.

(APA/DPA)

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