Mit einem Burschenschafterkäppi in Yad Vashem. Das ist im besten Falle peinlich.
Im schlechtesten provokant. Es ist richtig, dass auch Juden wie Theodor Herzl Burschenschafter waren. Aber nur so lange, bis sie von den Hardcore-Deutschnationalen aus den Verbindungen gedrängt beziehungsweise geworfen wurden. Deren geistige Nachfahren klopfen sich heute auf die Schenkel, wenn sie Heinz-Christian Strache mit seiner „Biertonne“ in der Holocaust-Gedenkstätte sehen. Sofern Strache aus der FPÖ tatsächlich eine moderne rechte (islamkritische, aber nicht antisemitische) Partei ohne NS-Ballast machen möchte – so wird es nicht gehen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2010)