Während andere Energiekonzerne straucheln, verdienen Verbund und OMV an den hohen Strom- und Gaspreisen prächtig. Doch sie werden ihre Milliardengewinne teilen müssen.
Wien. Glück und Leid liegen nah beieinander. Wie nah, lässt sich dieser Tage auch in den Bilanzen vieler Energiekonzerne ablesen. So steht etwa der deutsche Gashändler Uniper nach den ersten neun Monaten des Jahres mit 40 Milliarden Euro Minus da. Es ist der historisch höchste Nettoverlust eines börsenotierten deutschen Unternehmens seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Uniper wurde von der Drosselung der russischen Gaslieferungen kalt erwischt und musste Erdgas zu astronomischen Preisen an der Börse zukaufen, um seine Kunden weiter beliefern zu können. Deutschland sieht sich gezwungen, den Konzern zu verstaatlichen, um eine Insolvenz und eine dadurch drohende Versorgungslücke zu verhindern. Viele kleinere Versorger sind in der Energiekrise hingegen unbemerkt von der Bildfläche verschwunden.