Sehnsucht nach dem Biedermeier

Ein Spaziergang durch Baden gleicht einem historischen Lehrpfad.

Sie hat es wieder getan: Seit Jahren gilt das leidenschaftliche Interesse der Direktorin des Wiener Theatermuseums, Maria-Theres Arnbom, der Geschichte von noblen Villen und deren – meist jüdischen – Besitzern. Als Pötzleinsdorferin schuf sie das erste Buch dieser Reihe quasi im Spaziergang die Allee hinab bis nach Gersthof. Dann hatten es ihr die Landsitze angetan: Attersee, Traunsee, Ausseerland. Und nun Baden bei Wien. Ein ergiebiges Recherche-Umfeld, das wohl mehr als nur ein Buch erbrächte.

Denn die idyllische kleine Kurstadt, von Wien leicht erreichbar, zog mit ihrem Biedermeier-Charme die reiche Society magisch an. Es war die Sommerfrische der kaiserlichen Familie (Franz II., als österreichischer Kaiser Franz I.). Ringstraßenbarone gönnten sich und ihrer Familie in Baden geschmackvolle, manchmal etwas zu pompöse Villen, von Stararchitekten geplant, denn Geld spielte keine Rolle. Der Historismus hinterließ hier ebenso seine Spuren wie der Jugendstil und die zaghaft beginnende Moderne. Da waren die „Kohle-Gutmanns“, die „Zuckerl-Hellers“, der Erfinder Emil Jellinek („Mercedes“) und viele andere.

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