Pizzicato

Popträume im Weißen Haus

Im Wahlkampf-Finish für die Kongresswahlen ist Barack Obama kurz auf Revival-Tour, und bei den Demokraten wächst die Sehnsucht nach einem endgültigen Comeback des größten Politpopstars seiner Generation.

Täglich ein neuer Bundesstaat, eine neue Stadt, eine neue Bühne: Von Nevada über Georgia bis Florida gibt der Ex-Präsident in den Battleground-States umjubelte Solokonzerte. Auf dem Programm steht ein Best-of-Obama. In Pennsylvania liefert er sich an der Seite seines Buddys Joe Biden am Samstag gar ein lokales Duell mit Donald Trump: Rock'n'Roll gegen Country.

Die Generation seiner Töchter rüttelte der 61-jährige Politpensionist neulich auf: „Steht von der Couch auf, legt das Handy weg, lasst TikTok in Ruhe und geht wählen.“ Dass er sich indes auch auf die neuen Medien versteht, bewies er in einer Podcast-Serie mit Bruce Springsteen. Zu seiner aktiven Zeit gastierten ja Allzeitgrößen von Bob Dylan bis Paul McCartney im Weißen Haus.

Bei einem Abendessen mit den Obamas schlich sich einst Bono davon, weil er zu berauscht war, erzählt er in seinen Memoiren – vom Weißen Haus, vom Alkohol oder nur von sich selbst. Er irrte herum, womöglich mit dem Song „I Still Haven't Found What I'm Looking for“ auf den Lippen, und landete im Lincoln Room, wo er einschlummerte – und Obama ihn aus den Träumen riss. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2022)

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