Soziale Krise

Jedem vierten Europäer droht Armut

Mehr als die Hälfte der Europäer in sechs untersuchten Staaten fühlt sich mit ihren finanziellen Sorgen zusehends allein gelassen, ergibt eine neue Meinungsumfrage.
Mehr als die Hälfte der Europäer in sechs untersuchten Staaten fühlt sich mit ihren finanziellen Sorgen zusehends allein gelassen, ergibt eine neue Meinungsumfrage. Getty Images
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Eine Umfrage in fünf EU-Staaten und dem Vereinigten Königreich zeigt, wie stark die Inflation die materiellen Entbehrungen vieler Bürger steigen lässt.

Brüssel. Europa erlebt eine Inflation wie seit Jahrzehnten nicht mehr, der Beginn der nächsten Rezession ist nur noch eine Frage der Zeit – doch gut zwei Drittel der Europäer sehen praktisch keine Möglichkeit mehr, durch noch mehr Einsparungen ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten, weil sie bereits alle Möglichkeiten im Rahmen ihres Alltags ausgeschöpft haben. Dies ist nur eines der Ergebnisse einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, das im Auftrag des Secours Populaire, der französischen Volkshilfe, die Armutsgefährdung grenzüberschreitend zu erfassen versuchte.

Jeweils 1000 Personen in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Griechenland und dem Vereinigten Königreich wurden zu diesem Zweck vom 17. Juni bis 6. Juli befragt: also zu einer Zeit, als die Verbraucherpreise bereits merklich anstiegen, aber noch vor deren Eskalation in zweistellige Höhen. 64 Prozent von ihnen gaben an, nicht mehr zu wissen, welche Ausgaben sie kürzen könnten, weil sie schon alles, was zu reduzieren ist, reduziert hätten. 27 Prozent erklärten, ihre finanzielle Situation sei prekär, sprich: Eine einzige unvorhergesehene Ausgabe würde sie aus der Bahn werfen. Weitere 55 Prozent gaben an, sie kämen über die Runden, müssten aber ständig auf ihre Ausgaben aufpassen. Nur 18 Prozent erklärten sich finanziell sorgenfrei.

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