Das festlich geschmückte Madrid empfängt 1760 seinen König Karl III., der zuvor in Neapel regierte. Gemälde von Lorenzo Quiros.
Geschichte

Spanien und die "Schwarze Legende"

Man kann es hundertfach lesen: Das katholische Spanien der Neuzeit war ein inquisitorisches und repressives Land, das jeden Fortschritt bekämpfte. Im 18. Jahrhundert regierte jedoch ein aufgeklärter und kosmopolitischer König: Karl III.

Kennst du die Nation der Spanier so wenig?“, fragt Don Karlos in Friedrich Schillers gleichnamigem Drama einen Pagen. Diese Frage könnte man an das ganze 18. Jahrhundert stellen, dessen Spanienbild in den schwärzesten Farben gemalt wurde. „Der Geiz des Spaniers – hat man dir nie davon erzählt? – zerriss in Mexiko des Indiers lebendige Gedärme, weil Gold darin zu hoffen war“, heißt es bei Schiller weiter. Vor diesem finsteren Bild von Despotie und Tyrannei konnte der Zuschauer oder Leser nur erschaudern.

Das katholische Spanien galt als inquisitorisches, ignorantes, fanatisches Land, das stets zu gewalttätiger Repression bereit war, das dem Fortschritt und Innovationen feindlich gegenüberstand. Es bekam in der Zeit der Glaubenskämpfe die Macht des Buchdrucks als Propagandawaffe zu spüren, wurde zur Zielscheibe verheerender Angriffe.

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