Leitartikel

Ein Krawall-Spektakel für die Smartphones

FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR/APA
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Die Ausschreitungen in Linz wurden auf Videos zu einem Aufstand gegen Polizei und Staat hochstilisiert. Ebenso überschießend waren die Reaktionen der Politik. Beides geht an der Realität vorbei.

Zwischen Café Traxlmayr und McDonald's in der Linzer Innenstadt flogen Böller und Pflastersteine. Unzählige Videos halten Details der Halloween-Krawallnacht fest. Die Randalierer sind jung, ihre Outfits im Trend, die Sneakers weiß. Unterlegt sind die Szenen mit französischem Rap aus dem Netflix-Film „Athena“. Die großteils migrantischen Teilnehmer beziehen sich explizit auf das düstere Action-Drama, das rohe Gewalt ausgegrenzter Jugend gegen die Polizei in einer fiktiven französischen Vorstadt zeigt.

Frankreichs Banlieues sind gezeichnet von hoher Arbeitslosigkeit, Gewalt, großer krimineller Energie jugendlicher Gangs. Die Bannmeilen zwischen Plattenbauten sind längst schon aufgegeben vom Establishment. Was sich dort täglich abspielt, hat mit der Nacht in Linz so wenig zu tun wie die Innenstadt-Bar Le Jardin (in der unter anderem die oberösterreichische ÖVP ihre Wahlparty feierte) mit französischer Cuisine.

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