Das isolierte Regime in Nordkorea agiert im Windschatten der Ukraine-Krise. Doch wer hat wirklich die politische Macht in dem Familienclan?
Man stelle sich nur einmal vor, Chinas autokratischer Herrscher Xi Jinping würde einen Angriff auf Taiwan befehlen. Eine Katastrophe für die demokratische Welt – und ein Albtraum für Kim Jong-un. In diesem Augenblick wäre der Diktator in Pjöngjang automatisch degradiert zu einer fast unwichtigen Randfigur im Machtkampf zwischen den USA und China.
Als militärischer Verbündeter kommt Nordkorea für Peking kaum in Betracht. Dafür ist es einerseits zu schwach und andererseits zu schwer im Zaum zu halten. Würde Kim aus eigenem Antrieb aktiv werden, könnte das Spiel für ihn durch einen amerikanischen Militärschlag sehr schnell enden. Der Traum des nordkoreanischen Führers, eine ernsthafte Bedrohung der Vereinigten Staaten zu werden, würde mit dem Kollaps seines Regimes enden.