Meeresfrüchte

Quallen auf den Tisch?

Sie bestehen fast nur aus Wasser. Aber können sie einem auch den Mund wässrig machen?
Sie bestehen fast nur aus Wasser. Aber können sie einem auch den Mund wässrig machen?MOHAMMED ABED/AFP
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In Italien haben sich Meeresbiologen und Spitzenköche zusammengetan, um Meeresfrüchte mundig zu machen, die in der EU verboten sind.

Putzen Sie die Quallen, indem Sie die Tentakel entfernen, spülen Sie sie mit Leitungswasser ab, um die Nesselzellen und alle Gifte zu entfernen. Marinieren Sie die Quallen mit 70 Gramm Salz und 70 Gramm Zucker fünf Minuten lang.“ Dann braucht man noch Zutaten wie Pesto aus Zucchiniblüten, und schon kann man „Quallencarpaccio“ nach dem Rezept des italienischen Starkochs Gennaro Esposito (Salerno) servieren. Damit eröffnet das im Netz frei zugängliche „European Jellyfish Cookbook“, das von einem Forschungsprogramm der EU finanziert wurde.

Für das Zubereiten braucht man 90 Minuten, das Vorbereiten nimmt mehr Zeit in Anspruch, darauf wird im Einleitungsteil des Kochbuchs hingewiesen: In der EU ist der Verkauf von Quallen als Nahrungsmittel verboten, Ausnahmegenehmigungen kann nur die EU-Kommission erteilen. Antonella Leone, Meeresbiologin am Istituto de Scienze del Produzioni Alimentari des italienischen Forschungsrats im süditalienischen Lecce, hatte eine, als sie sich mit zwei tiefgefrorenen Quallen im Gepäck und einem Journalisten als Begleiter in einem örtlichen Restaurant einfand (Hakai Magazine 11. 10.). Dessen Chef, Fabiano Viva, macht sich, wie Esposito und andere Köche, für die Nutzung des Glibbers als Nahrungsmittel stark, das es in der EU nicht sein darf, weil es „Novel Food“ ist, das hierzulande nie auf die Tische kam und über das man deshalb zu wenig weiß.

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