Der Alpenraum heizt sich vor allem im Winter immer mehr auf. Das bringt nicht nur die Skilift-Betreiber in Bedrängnis. Von der Energiewirtschaft über die Baubranche bis hin zur Landwirtschaft müssen sich auch andere Branchen anpassen. Über Chancen und Risken der Erwärmung.
Der Oktober war ein Monat der Extreme – der heißeste seinesgleichen seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Tiefland lagen die Temperaturen 2,8 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit, auf den Bergen war es gar um 4,0 Grad wärmer. Und erstmals gab es in einem Oktober sogar eine Tropennacht (Tiefstwert über 20 Grad). Der Rekordmonat könnte nur ein Indiz dafür gewesen sein für das, was im Winter blüht. Statistisch gesehen ist der Herbst nämlich jene Jahreszeit, die sich im Vergleich zur vorindustriellen Zeit am wenigsten erhitzte.
Während auf der jährlichen Weltklimakonferenz im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh in den nächsten Tagen wieder Politiker und Klimaforscher über die Aussichtslosigkeit des Klimawandels sinnieren, um am Ende wahrscheinlich wieder eine halbgare Erklärung abzugeben, machen sich in Österreich nicht nur Touristiker Gedanken, wie sich immer wärmere Winter künftig auf ihre Geschäftsmodelle auswirken. Vor allem in tiefen, dicht besiedelten Lagen werden die Winter rasant wärmer – mit weitreichenden Konsequenzen.