Mit Jordan Bardella führt ein Ziehsohn der Rechtspopulistin Marine Le Pen nun den Rassemblement National. Sie selbst hat bereits die Präsidentschaftswahl im Visier.
Paris. Niemand sollte sagen können, dass die Wahl des Parteivorsitzenden des rechtsextremen Rassemblement National (RN) eine reine Formalität war. Zwar wurde der Favorit, der erst 27-jährige Jordan Bardella, mit einer überwältigenden Mehrheit von 85 Prozent der Stimmen von den Mitgliedern gewählt. Doch es gab immerhin einen Gegenkandidaten, den Bürgermeister von Perpignan, Louis Aliot, den die Parteibasis als ehemaligen Lebenspartner der Chefin Marine Le Pen kennt.
Aliot hatte gehofft, dass sein Gewicht als langjähriges Mitglied des RN (früher: Front National) und seine Erfahrung als lokaler Politiker mehr zählen würden. Nun wirkte seine Kandidatur wie ein Alibi für das Funktionieren einer Partei, die bisher wie ein Familienunternehmen geführt wurde.