Kosovo

Kosovo: Streit um Nummernschilder eskaliert

Weil Prishtina die Einführung von Kosovo-Autokennzeichen auch im serbisch besiedelten Norden erzwingen will, verlassen immer mehr Kosovo-Serben die staatlichen Institutionen – mit dem Segen Belgrads.

Belgrad. Die Kameras filmten bei der theatralisch inszenierten Dienstverweigerung unentwegt. Unter prasselndem Applaus entledigten sich die Polizeikommandanten im serbischen Norden der geteilten Kosovo-Metropole Mitrovica ihrer Diensthemden, die Hosen behielten sie an. „Brüder und Schwestern, wir haben gemeinsam die Entscheidung getroffen, bei der Kosovo-Polizei zu kündigen – und an der Seite unseres Volkes zu stehen“, erklärte ein serbischer Polizeikommandant voller Pathos: „Es ist genug.“

Es ist der leidige Streit um die Autokennzeichen, der die Wellen der Erregung zwischen den unwilligen Nachbarn wieder einmal kräftig wogen lässt – und im überwiegend serbisch besiedelten Nordwestzipfel des Staatenneulings für gehörige Unruhe sorgt. Weil der von Serbien nicht anerkannte Staat die Einführung seiner Autokennzeichen auf seinem gesamten Territorium erzwingen will, haben Kosovo-Serben am Wochenende die staatlichen Institutionen verlassen – mit dem Segen und auf Anweisung Belgrads.

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