Ukraine-Krieg

Teherans Drohnen-Kalkül

Drohnen bei einer Militärübung im Iran. Das Regime in Teheran erhofft sich durch deren Lieferung nach Russland wirtschaftliche und politische Vorteile.
Drohnen bei einer Militärübung im Iran. Das Regime in Teheran erhofft sich durch deren Lieferung nach Russland wirtschaftliche und politische Vorteile. Reuters
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Der Iran hat erstmals zugegeben, Kampfdrohnen an Russland geliefert zu haben. Und das Regime prahlt mit weiteren Kaufinteressenten.

Istanbul/Teheran. Das Geschäft mit iranischen Kampfdrohnen läuft glänzend. Bereits 22 Länder hätten Interesse am Kauf der Waffen bekundet, sagte Generalmajor Jahja Safewi, ein hoher Berater von Revolutionsführer Ali Khamenei, im Oktober. Damals bestritt Teheran offiziell noch, Drohnen an Russland geliefert zu haben. Inzwischen hat die iranische Regierung zugegeben, dass Moskau die unbemannten Flugzeuge von ihr erhalten hat. Westliche Geheimdienste vermuten, dass bald iranische Raketen folgen werden. Das Regime nutzt die Lieferungen, um sein Bündnis mit dem Kreml zu stärken und anderen potenziellen Kunden vorzuführen, dass sich die billigen iranischen Drohnen auf dem Schlachtfeld bewähren.

Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte am Samstag, „eine begrenzte Anzahl“ an Drohnen sei vor dem Krieg an Russland geliefert worden. Das Eingeständnis nach monatelangen Dementis ist nach Angaben der ukrainischen Führung und westlicher Geheimdienste allerdings nicht die ganze Wahrheit. Demnach wurden nicht nur einige, sondern Hunderte iranische Drohnen an Moskau exportiert. Die Ukrainer wollen rund 300 davon abgeschossen haben. Präsident Wolodymyr Selenskij warf dem Iran nach Amir-Abdollahians Stellungnahme vor, Lügen zu verbreiten: Täglich würden zehn iranische Drohnen von der ukrainischen Luftverteidigung vom Himmel geholt.

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