Die Auswirkungen des Klimawandels werden stärker, die Energiewende daher immer notwendiger. Just in diesem Moment bringt der Ukraine-Krieg den technologischen Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem durcheinander.
Die zeitliche Abfolge war logisch durchdacht und allgemein anerkannt: Der Umbau des derzeit vornehmlich auf fossilen Energieträgern basierenden Energiesystems hin zu einem nachhaltigen und erneuerbaren System kann nicht schlagartig, sondern nur stufenweise erfolgen. Daher sollte man sich zuerst von jenen Energieträgern verabschieden, die den größten Ausstoß an Kohlendioxid haben. In der Praxis bedeutete dass zuerst einmal den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle in Form der Abschaltung der besonders klimaschädlichen Kohlekraftwerke. Ein Schritt, der in Österreich bereits 2020 gesetzt wurde und in den meisten westlichen Ländern zumindest bis 2030 erfolgen soll.
Nach der Kohle sollte dann der Abschied vom Erdöl erfolgen. Hierbei geht es vor allem um den Verkehrssektor, in dem Benzin, Diesel oder Kerosin durch Strom beziehungsweise auf erneuerbarer Basis erzeugte synthetische Treibstoffe ersetzt werden sollen. Der Zeithorizont dafür sind die 2030er-Jahre, in denen Elektroautos die Herrschaft über die Straßen übernehmen sollen. In dieses Bild passt auch das zuletzt von den EU-Staaten vereinbarte Verbot für den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035.