Sex Drive

Männer haben eine höhere sexuelle Motivation

Geschlechterunterschiede beim Sexualverhalten sind auch in der Populärkultur ein beliebtes Thema. Hier der Film Don't just lie there, say something.
Geschlechterunterschiede beim Sexualverhalten sind auch in der Populärkultur ein beliebtes Thema. Hier der Film Don't just lie there, say something. (c) imago images/Everett Collection (Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de)
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Männer haben eher Lust auf Sex als Frauen - so suggerieren es zumindest jahrhundertealte Vorurteile. Und es stimmt, bestätigt nun die Wissenschaft.

Früher sagte man Libido, heute spricht man neudeutsch vom Sex Drive. Am Interesse der Allgemeinheit am Thema hat sich - ganz gleich die Bezeichnung - über die Jahre wenig verändert. Das spiegelt sich auch im Interesse der Wissenschaft an dem Thema wider. Eine neue Metastudie aus Deutschland zeigt nun sogar, dass das alte Vorurteil stimmt: Männer haben mehr Interesse an Sex als Frauen.

Ein Forschungsteam der Universität Saarbrücken wertete über 200 Studien zur sexuellen Motivation von Männern und Frauen aus. Daten der letzten 26 Jahre von insgesamt 620 000 Männern und Frauen wurden dabei ausgewertet. Männer, so das Forschungsteam rund um Studienautor Julius Frankenbach, würden deutlich häufiger an Sex denken, mehr Lust darauf verspüren und häufiger masturbieren. Dieses Ergebnis zeigte sich auch über Ländergrenzen, Altersgruppen oder sexuelle Orientierung hinweg und entspreche laut der Studie in etwa dem durchschnittlichen Gewichtsunterschied zwischen den Geschlechtern. Die genauen Gründe für den messbaren Unterschied gehen aus der Studie nicht hervor.

Individuelle Unterschiede

Das Forschungsteam vermutet ein komplexes Zusammenspiel aus sozialen Normen, genetischer Veranlagung, psychologischen und biologischen Faktoren. Gelernte Normen würden auch beeinflussen, welches sexuelle Verhalten als angebracht und adäquat empfunden wird. So sei beispielsweise davon auszugehen, dass Männer freizügiger über ihre eigene Sexualität sprechen würden, auch in wissenschaftlichem Kontext. Verzerrte Antworten von Männern seien aber aus dem Ergebnis herausgerechnet worden.

Die Durchschnittswerte lassen freilich keine Rückschlüsse auf die individuelle Libido zu. Zwischen 24 und 29 Prozent der Frauen hätten etwa eine höhere sexuelle Motivation als der durchschnittliche Mann.

(red)

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