Pizzicato

Das Gelbe vom Ei

In jedem siebenten Ei steckt ein kleiner Schlumpf, hieß es früher. Es kann aber auch ein kleiner Bürgermeister drinnen stecken. So hat es sich nun in der kleinen deutschen Gemeinde Altenpleen – wer kennt sie nicht? – zugetragen.

Bei der Bürgermeisterwahl waren zwei Kandidaten auf die exakt gleiche Stimmenanzahl gekommen. Nachdem auch die Tordifferenz gleich war und die Anzahl der erzielten Tore, musste das Los entscheiden. Zu diesem Behufe schälte man zwei Überraschungseier aus der Folie, aß die Schokolade auf, entkernte das Gelbe vom Ei vom Spielzeuginhalt und steckte in die zwei gelben Kapseln die Lose.

Am Ende bekam dann Salzburg die AS Roma zugelost und Bayern München Paris Saint-Germain. Und Altenpleen hatte einen neuen Bürgermeister. Er ist parteilos. Irgendwie logisch, wenn er mit Los bestimmt wurde. Es ist übrigens sehr wichtig, immer „die Roma“ zu sagen. Das zeugt von immenser Stilsicherheit und vermittelt das Gefühl, wirklich dazuzugehören.

Ein wenig weiter entfernt von Rom, im Piemont, liegt dann Alba, der Firmensitz von Ferrero, dort werden die Überraschungseier gelegt. Weswegen in jedem siebenten Ei dann mitunter eine Piemontkirsche steckt, wenn die Produktionsmittel vertauscht werden. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

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