Film & Retrospektive

Hong Sang-soo: Ein Regiestar, der keiner sein will

"Like You Know It All" von Hong Sang-soo.
"Like You Know It All" von Hong Sang-soo.(c) Filmmuseum
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Der südkoreanische Vielfilmer wird von Cineasten verehrt. Das Filmmuseum zeigt bis 30. November sein Frühwerk, seine jüngste Arbeit ist derzeit im Kino zu sehen.

Vor zehn Jahren hätten sich wohl selbst die größten Wiener Fans von Hong Sang-soo nicht erträumt, eine gut gefüllte Galavorstellung eines seiner Filme im Gartenbaukino zu besuchen. Entsprechend groß wird ihre Freude bei der diesjährigen Viennale gewesen sein: Da saß der südkoreanische Vielfilmer, mit Schal und im Tweedmantel, vor dem üppigen Kinovorhang am Parkring und sprach – auf Englisch – über sein Schaffen. Fraglich, ob er es gern tat: Der 62-Jährige wirkte wie eine fragile Dostojewski-Figur.

Nein – ein stolzer „Star-Regisseur“ ist Hong wirklich nicht. Heimisches Publikum jenseits der cinephilen Blase kennt sein Werk kaum. Sein Nischenruhm ist ein mustergültiges Produkt der globalisierten Filmfestivalkultur – namentlich jenes kunstsinnigen Weltcineastentums, das bei der Viennale gehegt, gepflegt und hofiert wird. Was nicht heißt, dass Hong den Applaus nicht verdient hätte: Seit Ende der 1990er dreht er unermüdlich, zwei bis drei Filme pro Jahr sind keine Seltenheit – und die Qualität stimmt.

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