Ausgezeichnete Bauten

Bauherrenpreis 2022 an fünf Projekte verliehen

Vom Ikea Wien Westbahnhof, über eine Salzburger Wohnanlage bis hin zum steirischen Weingut: Die Gewinner des diesjährigen Bauherrenpreises stehen fest.

Die Pädagogische Hochschule Salzburg, die Wohnanlage
Friedrich-Inhauser-Straße in derselben Stadt, der Weinhof Locknbauer (Steiermark), der Bildungscampus Nüziders (Vorarlberg) und der Ikea Wien Westbahnhof wurden vor kurzem in der Alten Residenz Salzburg mit dem Bauherrenpreis ausgezeichnet. Die „Zentralvereinigung der ArchitektInnen und Architekten" vergibt die Auszeichnung seit 1967 und zeichnet laut Aussendung "herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie städtebauliche Lösungen der letzten drei Jahre aus".

(c) Photographer: Gregor Graf

Insgesamt wurden 86 Projekte eingereicht, 18 von ihnen wurden
durch Nominierungsjurys in den Bundesländern ausgewählt. Aus diesem Pool ermittelte die Hauptjury fünf Preisträger. So wurde etwa die sanierte und erweiterte Pädagogische Hochschule Salzburg ausgezeichnet, deren über das ganze Haus verstreute weiße, schwarze und knallrote Pixel und Codes für Gesprächsstoff sorgen.

(c) Christina Haeusler
Volker Wortmeyer

Einem Billy-Regal ähnelt laut Aussendung der Preisträger in der
Bundeshauptstadt: Der Ikea Wien Westbahnhof von Querkraft Architekten sei "eine Filiale, die nicht allein den Prinzipien von Effizienz, Neuromarketing und Umsatzsteigerung folgt, sondern sich als lebendes Experiment versteht und neue Varianten innerstädtischen Möbelhandels austestet".

Anstatt die 1985 errichtete Wohnanlage Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg abzureißen oder lediglich thermisch zu sanieren, entschied sich der gemeinnützige Bauträger Heimat Österreich, ein Forschungsprojekt zu starten. Als Resultat bekam jede Wohnung einen privaten Freiraum, jede Stiege eine barrierefreie Erschließung, jeder Giebel eine eigene zweigeschoßige Aufstockung. Auf diese Weise wurde die Anzahl der Wohnungen von 75 auf 99 erhöht. Die Aufstockung und Sanierung wurde im Jahr 2021 fertiggestellt. Für die Architektur zeichneten Cs-Architektur mit Stijn Nagels und Architecture Atelier verantwortlich.

Sanierung und Erweiterung

Simon Oberhofer

Fink-Thurnher-Architekten planten die Erweiterung des Bildungscampus in Nüziders nachdem sie als Gewinner des zweistufigen EU-Wettbewerbs hervorgingen. „Kindergarten und Turnhallentrakt wurden abgerissen und durch zwei neue Implantate ersetzt. Im Süden entstanden neue, abgesenkte Turn- und Bewegungshallen sowie ein Probenraum für den örtlichen Musikverein. Im nördlichen Teil wurde ein zweigeschossiger Neubau errichtet, der fast nahtlos an den Bestand anschließt. Während hier nun die zwölfklassige Volksschule samt Bücherei untergebracht ist, übersiedelte der Kindergarten in die ehemaligen Schultrakte“, heißt es in der Begründung der Jury.

Im steirischen Tieschen entschieden sich Bauherr Lukas Jahn und Architektin Mascha Ritter einen kleinen, intakten Teil des bestehenden Kuhstalls zu erhalten und sich bei den neuen Zu- und Anbauten an der Silhouette des bisherigen Wirtschaftsgebäudes zu orientieren. Im Norden des 50 Meter langen Gebäudes, das als Weingut genutzt wird, befindet sich die Verarbeitung samt Pressbereich und Kühlhaus, in der Mitte ist der Weinkeller mit Verkauf- und Verkostungsbereich unterge-bracht, im südlichen Ende schließlich befindet sich die Buschenschank, für die Lukas Jahn sogar ein eigenes Gastronomiekonzept entwickelt hat:

Mehr Infos unter: www.zv-architekten.at

(APA/red.)

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