Gastbeitrag

Warum es in Österreich so viele Professoren gibt

(c) Peter Kufner
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Über eine kaiserlich-republikanische Skurrilität, die in unserem titelverliebten Land einen jeden treffen kann.

DER AUTOR

Prof. DDr. Antal Festetics (geb. 1937) studierte Zoologie in Wien und lehrt Wildbiologie an der Universität Göttingen. Er war Begründer des WWF-Österreich, Initiator des Nationalparks Neusiedler See und „Hainburg-Kämpfer“ für den Nationalpark Donauauen. Einem Millionenpublikum wurde er durch seine TV-Serie „Wildtiere und wir“ bekannt.

In Deutschland sind Professoren zahlenmäßig eine verschwindend kleine Minderheit von Wissenschaftlern, die an Hochschulen ihre Habilitation gemacht haben, forschen und lehren. Der Begriff Professor kommt von „Bekenner“, weil Professoren eine persönliche Lehrmeinung vertreten und dazu auch stehen. Oft im wissenschaftlichen Streit mit Kollegen im Sinne der Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit als die höchsten Güter unserer Hochschulen. An der Göttinger Universität, der ich bereits seit einem halben Jahrhundert angehöre, gilt der Spruch des großen Physikers Georg Christoph Lichtenberg aus dem Jahre 1778: „In Göttingen wird gelehrt, wie sie denken sollten, und nicht ewig hin, was sie zu denken haben!“

Meine Kollegen in Göttingen stellten mir bereits öfters die Frage, warum es in Österreich um ein Vielfaches mehr an Professoren gibt, und ich musste weit ausholen, um diese kaiserlich-republikanische Skurrilität zu erläutern.

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