Zelt-Debatte

Mehr Geld für mehr Asylquartiere?

Spielberg 2015
Spielberg 2015Getty Images
  • Drucken

Von Durchgriffsrecht bis Finanzzuckerln: Mit welchen Ideen die Parteien die Länder zur Aufnahme von Asylwerbern motivieren wollen – oder eben auch nicht.

Zelte aufstellen, Zelte abbauen. Das Tauziehen zwischen einzelnen Bürgermeistern und der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) demonstriert wieder einmal, dass die Art, wie die Verteilung der zum Asylverfahren zugelassenen Asylwerber hierzulande geregelt wird, nicht so recht funktioniert. Es gibt zwar eine Bund-Länder-15a-Vereinbarung mit verpflichtende Quoten, aber bei Nichteinhaltung eben keine Konsequenzen. Die Frage ist: Sollte man das ändern?

Bedarf dafür sieht man bei der BBU jedenfalls – auch wenn es der Sprecher der republikseigenen GmbH diplomatisch formuliert: „Es ist uns derzeit nur sehr eingeschränkt möglich, unseren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Es wäre daher sinnvoll, wenn es eine Lösung gibt, die uns das ermöglicht.“

Nur Pink für Durchgriff

Jenes Instrument, das am schnellsten greifen würde, wäre ein Durchgriffsrecht des Bundes. Dieses wurde 2015 in der Flüchtlingskrise beschlossen und ermöglichte es dem Bund, grob gesagt, bei Nichterfüllung der Quoten (die es nicht nur für Länder, sondern auch für Gemeinden gab) entgegen der Bauordnung (und damit vorbei an Bürgermeistern und Nachbarn) Quartiere auf bundeseigenem oder angemieteten Grund zu errichten. 2018 lief die Regelung aus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bewirkt hat das Treffen lediglich, dass Karner eine zuvor schon vom grünen Koalitionspartner gestellte Forderung aufgreift.
Asylstreit

„Äpfel und Birnen“: Ruf nach neuen Verteilungsquoten

Weil ukrainische Geflüchtete die Verteilungsquoten „verfälschen“ würden, will Oberösterreich diese nicht mehr einrechnen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) will unterdessen privaten Unterkunftgebern mehr Geld zahlen.
 "Das Länder-Bashing muss aufhören", fordert der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner.
Zelt-Debatte

Vorarlberger Grüne starten Initiative zu Asyl-Quartiersuche

Landeshauptmann Markus Wallner fordert, dass Bund und EU den Zustrom an Migranten insgesamt begrenzen. Die FPÖ spricht sich gegen weitere Unterkünfte aus, die Grünen wollen Verantwortliche mit einer Musteranfrage „wachrütteln“.
Ein Sachverständigen-Gutachten hat auf die Gefahren der Unterbringung in Zelten aufmerksam gemacht.
Zelt-Debatte

Nach Bescheid in St. Georgen: Geflüchtete werden in Containern untergebracht

Bürgermeister Ferdinand Aigner hatte einen baupolizeilichen Maßnahmenbescheid ausgestellt, laut dem die Zelte binnen drei Tagen zu räumen und binnen sieben Tagen abzubauen seien. Die betroffenen Menschen kommen nun in Landesbetreung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.