Forscherinnen und Forscher sind immer öfter Anfeindungen ausgesetzt. Zwei Betroffene, Thomas Czypionka und Andreas Bergthaler, über mögliche Lösungsansätze.
Hass-Mails und -Postings sind für Thomas Czypionka und Andreas Bergthaler in den vergangenen Jahren zu täglichen Begleitern geworden. Beide treten seit Beginn der Covid-Pandemie öffentlich als Experten auf, Bergthaler sitzt etwa in der Gecko-Kommission, die die Regierung berät. Anfeindungen bis hin zu persönlichen Drohungen häufen sich seither. Er habe sich inzwischen daran gewöhnt, sagt Czypionka: Kommentare lese er nicht mehr. „Mit Trollen kann man nicht diskutieren.“
Beide Männer sind dabei nur Beispiele für die breite Skepsis, mit der Forschende in Österreich zuweilen konfrontiert sind. Der zuständige ÖVP-Minister, Martin Polaschek, hat einen Zehn-Punkte-Plan verabschiedet, der diese bekämpfen soll: Aktuell erhebt dafür das IHS, an dem Czypionka die Abteilung für Gesundheitsökonomie leitet, bis August 2023 die Ursachen. Eine Datenbank soll künftig Forschende mit Stakeholdern, etwa Schulen und Unis, verknüpfen. Zudem sollen Anreize geschaffen werden, damit sich Forschende öfter öffentlich äußern bzw. engagieren.