Midterms

Trump-Konkurrent DeSantis gewinnt Wiederwahl in Florida

DeSantis konnte sich mit einem Vorsprung von 57 zu 42 Prozent gegen seinen demokratischen Kontrahenten durchsetzen.
DeSantis konnte sich mit einem Vorsprung von 57 zu 42 Prozent gegen seinen demokratischen Kontrahenten durchsetzen.APA/AFP/GIORGIO VIERA
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Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, ist wie erwartet in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als stärkster Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump - und dieser droht ihm zugleich mit „unangenehmen Enthüllungen."

Der Republikaner Ron DeSantis hat die Gouverneurswahl im US-Staat Florida Prognosen zufolge wie erwartet gewonnen. Der 44-jährige Amtsinhaber setzte sich in dem bevölkerungsreichen Bundesstaat nach Vorhersagen der TV-Sender CNN, Fox News und NBC am Dienstag gegen seinen demokratischen Kontrahenten Charlie Crist durch. In Texas gewann der Republikaner Greg Abbott die Gouverneurswahl. Beide gelten als möglicher Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur für 2024.

Als größter republikanischer Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump gilt Ron DeSantis. Der in Florida beliebte Amtsinhaber - der 2018 mit knappem Vorsprung zum Gouverneur gewählt worden war - lag in Umfragen stets deutlich vor Crist. Florida gilt als ein sogenannter "Swing State", der zwischen Demokraten und Republikanern umkämpft ist.

Trump drohte DeSantis am Wahltag sogleich mit unangenehmen Enthüllungen, falls dieser 2024 ins Rennen ums Weiße Haus gehen sollte. Er könne über DeSantis "Dinge erzählen, die nicht besonders schmeichelhaft sind", sagte er im US-Fernsehen. Trump hatte am Montag für den 15. November eine "sehr große Mitteilung" angekündigt. Es ist davon auszugehen, dass er seine schon seit langem angedeutete Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 ankündigen will.

Trump-Getreuer gewinnt in Texas

In Texas gewann wie erwartet der von Trump unterstützte Republikaner Abbott die Gouverneurswahl. Der 64-Jährige Amtsinhaber setzte sich bei der Abstimmung nach Vorhersagen der TV-Sender Fox News und NBC vom Dienstagabend (Ortszeit) gegen seinen demokratischen Kontrahenten Beto O'Rourke (50) durch. Der Amtsinhaber regiert den Staat seit 2015 und hatte zuletzt immer wieder Politik am rechten Rand betrieben.

In Michigan konnte sich die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer behaupten. Das meldete die US-Nachrichtenagentur AP auf Basis von Stimmauszählungen und Befragungen von Wählerinnen und Wählern. Die 51-Jährige besiegte bei der Abstimmung am Dienstag die von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte Kandidatin Tudor Dixon (45). Whitmer war vor der Wahl 2020 in der engeren Auswahl Joe Bidens als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft. Für viele Republikanerinnen und Republikaner gilt sie als Feindbild. Sie werfen ihr unter anderem vor, mit Corona-Maßnahmen der Wirtschaft geschadet zu haben.

Auch im benachbarten Wisconsin wurde der Demokrat Tony Evers als Gouverneur wiedergewählt. Er setzte sich Prognosen von Fensehsendern ebenso durch wie sein Parteifreund Josh Shapiro in Pennsylvania. Der bisherige Generalstaatsanwalt gewann Vorhersagen der TV-Sender NBC und Fox News zufolge gegen den Republikaner und glühenden Trump-Anhänger Doug Mastriano (58), der dessen Lügen über den angeblich gestohlenen Wahlsieg 2020 weiterverbreitete. Michigan, Wisconsin und Pennsylvania gelten als wichtige "Swing States", und die Gouverneure spielen eine wichtige Rolle bei der Beurkundung knapper Wahlausgänge.

Erfolge für Republikaner in Georgia

Im wichtigen US-Bundesstaat Georgia verteidigte der Republikaner Brian Kemp sein Amt als Gouverneur. Der 59-Jährige gewann nach Vorhersagen der TV-Sender NBC und CNN vom Dienstag gegen seine demokratische Konkurrentin Stacey Abrams (48). Georgia war bei der Präsidentschaftswahl 2020 mit einer hauchdünnen Mehrheit an den späteren Präsidenten Joe Biden gegangen. Kemp und seine Regierung hielten dem anschließenden Druck des damaligen Präsidenten Trump stand, der sich mit seiner Niederlage nicht abfinden wollte und Unterstützung für seine Unwahrheiten über Wahlbetrug forderte.

In zwei Bundesstaaten an der Ostküste gelang es den Demokraten die Gouverneursämter von den Republikanern zurückzuerobern. In Massachusetts setzte sich die Generalstaatsanwältin Maura Healey durch, in Maryland der Autor Wes Moore, wie die US-Nachrichtenagentur AP auf Basis von Stimmauszählungen und Befragungen von Wählerinnen und Wählern berichtete. Healey ist die erste offen lesbische Kandidatin in Massachusetts, Moore wird der erste schwarze Gouverneur in Maryland.

Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, verteidigte Prognosen zufolge sein Amt souverän. Der 55-Jährige besiegte den Republikaner Brian Dahle Vorhersagen der TV-Sender CNN und Fox News zufolge. Newsom gilt als einer der demokratischen Hoffnungsträger und möglicher Präsidentschaftskandidat.

Im Staat New York gewann die Demokratin Kathy Hochul laut Prognosen die Gouverneurswahl. Die 64-jährige Hochul war in dem Staat mit knapp 20 Millionen Menschen nach Vorhersagen der TV-Sender NBC und ABC siegreich gegen den Republikaner Lee Zeldin. Hochul war im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt des von Skandalen geplagten Andrew Cuomo ins Amt gekommen. Zuvor war sie dessen Vize-Gouverneurin.

Ex-Trump-Sprecherin gewinnt in Arkansas

Eine frühere Sprecherin des Weißen Hauses unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump, Sarah Huckabee Sanders, wird neue Gouverneurin des südlichen US-Bundesstaates Arkansas, wie AP auf Basis von Stimmauszählungen und Befragungen von Wählerinnen und Wählern meldete. Die 40-Jährige Republikanerin schlug demnach ihren demokratischen Kontrahenten Chris Jones. Im konservativen Arkansas galt der Sieg der von Trump unterstützten Huckabee Sanders als sicher. Sie war von 2017 bis 2019 Sprecherin im Weißen Haus. Während dieser Zeit war ihr immer wieder vorgeworfen worden, unwahre oder irreführende Stellungnahmen zu verbreiten. Mit ihrem Sieg tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters Mike Huckabee, der von 1996 bis 2007 Gouverneur des Südstaates gewesen war.

In 36 Staaten werden bei den US-Zwischenwahlen am Dienstag neue Gouverneurinnen und Gouverneure bestimmt. Es handelt sich um das mächtigste Amt im Teilstaat und traditionelles Sprungbrett für die nationale Politik. Rund ein Drittel der US-Präsidenten waren zuvor Gouverneure eines Bundesstaates gewesen, darunter Jimmy Carter (1977-81), Ronald Reagan (1981-89), Bill Clinton (1993-2001) und George W. Bush (2001-09). Die letzte Präsidentschaftskandidatur eines Gouverneurs liegt aber schon zehn Jahre zurück (Mitt Romney 2012). Donald Trump war im Jahr 2016 mit dem Gouverneur von Indiana, Mike Pence, als Vizepräsidentschaftskandidaten siegreich gewesen.

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(APA/dpa)

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