ÖH

Das Sprachrohr der Studierenden

Die Österreichische HochschülerInnenschaft vertritt die rund 345.000 Studierenden. Doch wie genau macht sie das?

Was ist die österreichische Hochschülerinnenschaft?
Die Österreichische HochschülerInnenschaft kurz ÖH ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden. Und zwar für alle Studierenden egal, ob man an einer Universität, Fachhochschule, Pädagogischen Hochschule oder Privatuniversität inskribiert ist. Als Studentin oder Student kann man gar nicht nicht Mitglied der ÖH sein. Es gibt eine Pflichtmitgliedschaft. Deshalb hat man auch den ÖH-Beitrag (derzeit 21,20 Euro) jedenfalls zu entrichten. Davon entfallen 70 Cent auf die Versicherung.

Wie funktioniert die ÖH?
Die ÖH gibt es eigentlich gar nicht. Denn die Vertretung gliedert sich in drei Bereiche: in die Studienvertretungen, also die Vertreter der Studienrichtung, in die Hochschulvertretungen, also die Vertretung einer gesamten Hochschule und in die Bundesvertretung, also die österreichweite Vertretung.

Was macht die ÖH?
Sie übernimmt auf den unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Aufgaben. Beginnen wir bei der Studienvertretung. Sie ist die erste Anlaufstelle für Studierende eines Faches. Es gibt Beratungen oder Hilfe (etwa, wenn es zu Problemen mit Lehrveranstaltungsleitern kommt). Außerdem sitzen Studienvertreter in diversen Kommissionen (für das Curriculum, für Berufungen, für Habilitationen). So nimmt die Studienvertretung Einfluss auf das Studium. Die Hochschulvertretung wiederum vertritt die Studierenden der gesamten Hochschule. Es gibt nicht nur eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden, sondern auch Referate (etwa für Wirtschaft, Soziales oder Bildungspolitik). Hier gibt es Beratungen und Projekte. Außerdem ist die HV im Senat vertretern. Das ist eines der obersten Leitungsorgane der Uni. Die Bundesvertretung wiederum vertritt alle Studierenden in Österreich. Es handelt sich dabei quasi um ein Studierendenparlament. Das Vorsitz-Team der Bundesvertretung verhandelt mit der Politik und tritt auch in den Medien auf.

Wie wird die Vertretung eigentlich gewählt?
Die nächste Wahl steht schon bald an nämlich im kommenden Sommersemester. Termin gibt es noch keinen. Traditionell wird aber im Mai gewählt. Der Wahlvorgang ist etwas kompliziert. Gewählt werden nämlich alle drei Ebenen (macht auch drei Stimmzettel): auf Ebene der Studienvertretung werden Personen gewählt, auf Ebene der Hochschulvertretung und der Bundesvertretung treten Listen zur Wahl an. Bei der bislang letzten Wahl im Jahr 2021 gab es die niedrigste Beteiligung aller Zeiten: Nicht einmal 16 Prozent der Studenten gaben ihre Stimme ab.

Wer hat denn derzeit den Vorsitz in der Bundesvertretung?
In der Bundesvertretung, dem Studierendenparlament, gibt es 55 Mandatare. Gelenkt wird die ÖH von einer Koalition. Derzeit ist es eine linke Koalition. Es koalieren die Grünen und Alternativen Studentinnen und Studenten (Gras), der Verband Sozialistischer Studierender (VSStÖ) und die unabhängigen Fachschaftlisten (FLÖ) miteinander. Im ersten Koalitionsjahr hieß die ÖH-Vorsitzende Sara Veli (VSStÖ). Im Juni diesen Jahres gab es aber einen routinemäßigen Wechsel zur Halbzeit der zweijährigen Amtsperiode. Seither heißt die österreichweite ÖH-Vorsitzende Keya Baier (Gras).

Welche Fraktionen sind wie stark?
Bei der bislang letzten Wahl gab es einen überraschenden Sieger: Der rote Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) wurde erstmals stärkste Fraktion. Auf Platz zwei landeten die Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras), gefolgt von der ÖVP-nahen AktionsGemeinschaft (AG). Dahinter rangieren die Jungen Liberalen Studierenden (Junos) und die unabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ). Zu den Kleinstfraktionen im Studierendenparlament zählen die beiden konkurrierenden Kommunistischen StudentInnenverbände KSV Lili und KSV KJÖ sowie der Ring freiheitlicher Studenten (RFS).

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