Protest gegen Teuerung

Umfangreiche Streiks in Belgien und Griechenland

REUTERS
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Durch den belgischen Generalstreik werden weitreichende Einschränkungen im ganzen Land erwartet. Auch in Griechenland wird landesweit gestreikt. Gefordert werden höhere Löhne sowie staatliche Unterstützung angesichts der hohen Inflation.

Die großen griechischen Gewerkschaften haben für den 9. November zu einem landesweiten 24-stündigen Streik aufgerufen. Betroffen ist vor allem der Verkehr, was sich auch für die Touristen im Land bemerkbar machen wird. Fähren, öffentlicher Nahverkehr und womöglich auch Flughäfen werden bestreikt.

Auch in Belgien werden aufgrund eines Generalstreiks massive landesweite Einschränkungen erwartet - unter anderem auf Flughäfen, im Bahnverkehr und in Krankenhäusern. So soll nach Angaben der belgischen Eisenbahn nur jeder vierte Zug fahren. Am Brüsseler Flughafen wurde mehr als die Hälfte der Flüge gestrichen. Am Flughafen Charleroi, 50 Kilometer südlich der Hauptstadt, sind keine Flüge vorgesehen. Auch ein Flug aus Wien nach Charleroi fällt aus. Drei weitere Flüge aus Wien, die direkt den belgischen Hauptstadtflughafen ansteuern, sollen laut Abfluginformationen von der Nacht auf Mittwoch auf der Homepage des Wiener Flughafens planmäßig stattfinden. Außerdem sollten in Belgien deutlich weniger Busse, Straßenbahnen und Metros als an normalen Wochentagen fahren.

Die Gewerkschaften wollen somit Druck auf die Politik zu weiteren Maßnahmen gegen die gestiegenen Lebenshaltungspreise und Energiekosten ausüben. Wegen kritischer Arbeitsbedingungen soll zudem in vielen Krankenhäusern der Regionen Brüssel und Wallonie gestreikt werden. Eine Notfallversorgung der Patienten sei jedoch gewährleistet, hieß es.

Griechische Supermärkte bleiben geöffnet

In Griechenland dauern die Ausstände zum Teil nur mehrere Stunden - etwa bei der Athener Metro, die nur zur Hauptverkehrszeit aussetzt und anschließend die Streikenden zu Kundgebungen und Demonstrationen ins Athener Stadtzentrum bringen soll. Andere Bereiche aber liegen völlig still, darunter die Behörden, Ministerien, Schulen und weitere staatliche Einrichtungen.

Ein "Generalstreik" im klassischen Sinne ist der traditionelle Herbststreik in Griechenland dennoch nicht. Viele Betriebe im privatwirtschaftlichen Sektor haben normal geöffnet, darunter Supermärkte, Kioske, Tavernen und Hotels.

Mehr Unterstützung in der Teuerungswelle gefordert

Die Gewerkschaften fordern in erster Linie höhere Löhne und mehr staatliche Unterstützung, um die Inflation und die steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten auszugleichen.

Bei den geplanten landesweiten Streiks wollen auch Fluglotsen für mehrere Stunden die Arbeit niederlegen. Das berichtete der Staatssender ERT am Dienstag. Neben Verbindungen der griechischen Airlines Olympic Airways und Aegean Airlines dürften davon auch internationale Verbindungen betroffen sein - was wiederum die Touristen im Land betrifft. Zudem liegen der öffentliche Nahverkehr sowie Fähr- und Zugverbindungen weitgehend flach.

Aufgrund der Streiks wird es morgen laut einer Sprecherin der AUA in Österreich zu Verspätungen bei den Verbindungen zwischen Wien und Thessaloniki sowie zwischen Wien und Athen kommen. Beim Flughafen Wien sind laut einer Sprecherin keine Auswirkungen der Streiks bekannt.

(APA)

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