Weil bereits vermietete Wohnungen als günstig gelten, haben sie als Geldanlage einen besonderen Reiz. Mit dem Mieter erwirbt man aber auch Pflichten.
Der Immobilienmarkt ist heiß – zu heiß, warnt die Oesterreichische Nationalbank. Sie hält Haus und Hof österreichweit um knapp 40 Prozent überbewertet. Noch steigen die Preise – sieben Quartale in Folge legten sie jeweils um gut zehn Prozent zu. Der Peak ist Experten zufolge noch nicht erreicht – aber die Trendwende zeichnet sich schon ab. Denn die Nachfrage fällt bereits, wenn auch vorerst von einem sehr hohen Niveau. 74.258 Objekte wechselten laut dem Makler-Netzwerk Remax im ersten Halbjahr den Besitzer, um drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Was angesichts steigender Zinsen und strengerer Richtlinien für die Kreditvergabe nicht wundern sollte.
Und dennoch: Wer angesichts der aus dem Ruder laufenden Inflation sein Geld am Sparbuch nicht verschimmeln lassen möchte, gleichzeitig aber den erratischen Finanzmärkten misstraut, sucht für sein Investment einen sicheren Hafen – und das ist nach wie vor Betongold. Neben der Vermögenssicherung ist die Absicherung gegen Inflationsverluste inzwischen der wichtigste Treiber des Immobilienmarkts, heißt es bei Remax, während die Jagd nach hohen Renditen in den Hintergrund tritt.