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Trotz Teuerung und Energiekrise: Kärntner Tourismus blickt optimistisch auf Wintersaison

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Die Reiselust auf so gut wie allen Märkten sei "ungebrochen groß". Zu schaffen machen quer durch die Bank allerdings hohe Energiepreise und erhöhter Mitarbeiterbedarf.

Kärntens Tourismusbetriebe blicken trotz Inflation und Energiekrise optimistisch auf die Wintersaison. Das sei kein Zweckoptimismus, beteuerten die Verantwortlichen am Mittwoch vor Journalisten - die Reiselust auf so gut wie allen Märkten sei nämlich "ungebrochen groß". Zu schaffen machen quer durch die Bank allerdings hohe Energiepreise und erhöhter Mitarbeiterbedarf, weshalb ein niederschwelliger Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Card gefordert wird.

Die Vorzeichen für den Winter sei gut, die Reisebereitschaft gegeben: "Die Gäste wollen Urlaub machen, und sie wollen ihn in Kärnten verbringen", sagte der Wirtschaftskammer-Spartenobmann für Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Josef Petritsch. Die Weihnachtsferien seien bereits gut gebucht, für die Randzeiten hätten sich schon Gruppen angekündigt, "aber natürlich nicht auf dem Niveau wie vor Corona", so Petritsch weiter. Insgesamt sei zu erwarten, dass es besonders viele kurzfristige Buchungen geben werde: "Darauf müssen die Betriebe reagieren und sie schnell abwickeln."

Urlaubslaune "so groß und stark wie selten"

Von einer "Urlaubslaune so groß und stark wie selten" sprach auch Kärnten-Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse. Nach einem laut Hochrechnung enorm starken Tourismussommer in Kärnten - die Rede ist vom besten Ankünfte-Ergebnis aller Zeiten und den meisten Übernachtungen seit 2003 - erwarten die Touristiker einen positiven Winter. Das hänge mit einem regelrechten "Nachholbedarf" nach Winterurlaub zusammen, den es nach den beiden letzten pandemiegeprägten Jahren gebe.

3,9 Millionen Euro investiert die Kärnten Werbung in die Winterkampagne, Thema ist neben Ski Alpin und Familienurlaub auch die Adventzeit. Hier hat man neben Österreich und Süddeutschland vor allem die südlichen Nachbarländer im Auge, allein in Italien sollen rund 1000 TV-Spots auf regionalen Sendern laufen. Was die Winterkampagne allgemein angeht, hat man auch Polen, Tschechien und Ungarn im Auge: "Der wichtigste Skifahrermarkt für Kärnten", formulierte es Kresse.

"Es wird Preisanpassungen geben müssen"

Die Teuerung macht auch vor dem Tourismus nicht halt, erklärte Petritsch: "Es wird natürlich Preisanpassungen geben müssen", auch wenn man nicht alle Erhöhungen weitergeben würde. Er rechnet mit einer Preissteigerung von sieben bis zehn Prozent im Kärntner Tourismus, neben gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie sei die investitionsintensive Branche vor allem von den steigenden Zinsen betroffen. Im Gegenzug sei allerdings Kreativität gefragt, wie man Kosten senken könnte. Zum Beispiel beim Buffet - oder: "Wer sagt, dass um 7.00 Uhr schon alle Saunen geöffnet sein müssen?"

Das Problem des Mitarbeitermangels ziehe sich durch alle Branchen und natürlich auch durch den Tourismus, wo Petritsch die Politik gefordert sieht: "Wir müssen schauen, dass wir Mitarbeiter bekommen, ein niederschwelliger Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Card wird notwendig sein." Er spricht in Kärnten von 1200 Mitarbeitern, die insgesamt als Kontingent aus Drittstaaten benötigt werden. Die aktuellen Regelungen stammten laut Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) aus einer Zeit, als man aufpassen musste, dass nicht die heimische Bevölkerung ohne Beschäftigung sei: "Die Sorge habe ich nicht. Selbst wenn die Zahl nicht gedeckelt wäre, dann wäre es nicht so, dass morgen 50.000 Leute dastehen, die in Kärnten arbeiten wollen."

(APA)

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