Staatsaffäre

US-Baketballstar Griner in der russischen Strafkolonie

Brittney Griner
Brittney GrinerIMAGO/ITAR-TASS
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Der genaue Aufenthaltsort von Brittney Griner ist noch unbekannt. Gelingt der Gefangenenaustausch nach den Midterms?

Moskau. Nach dem letzten Besuch bei Brittney Griner im Gefängnis im Großraum Moskau vergangene Woche berichteten die Anwälte, dass ihre „Ausdauer und Beharrlichkeit trotz der Umstände“ zu spüren gewesen sei. Diese Umstände verschärften sich am Mittwoch drastisch, als der US-Basketballstar in eine noch unbekannte Strafkolonie verlegt wurde. Dort erwarten Insassen üblicherweise wesentlich härtere Bedingungen gezeichnet durch Gewalt und Zwangsarbeit.

Acht Jahre Haft sind für Griner ausständig, nachdem sie im Februar bei der Einreise wegen des Besitzes von Vape-Kartuschen mit Cannabisöl festgenommen und im August verurteilt worden ist. Die nun erfolgte Verlegung in eine Strafkolonie gilt als übliches Prozedere, überraschend ist, dass sie so schnell umgesetzt wurde. Anwälte und US-Botschaft werden im Einklang mit dem russischen Verfahren erst in zwei Wochen über den genauen Aufenthaltsort der 32-Jährigen benachrichtigt werden.

Die Hoffnung für Griner bleibt ein Gefangenenaustausch. Die zweimalige Olympiasiegerin und der wegen Spionage inhaftierte Ex-Soldat Paul Whelan könnten im Gegenzug für Waffenhändler Wiktor Bout frei kommen. Die USA hätten Russland ein „substanzielles Angebot“ gemacht, hieß es aus dem Weißen Haus, Details wurden keine genannt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte, dass ein Deal nur mit der nötigen Diskretion gelingen werde.

Nach den Midterm-Wahlen könnten Verhandlungen jedenfalls neuen Schwung bekommen, dem Vernehmen nach wollte Wladimir Putin US-Präsident Joe Biden davor keinen Erfolg mit Griner gönnen. Dessen Landsleute standen dem Austausch laut YouGov-Umfrage von August jedenfalls gespalten gegenüber: 38 Prozent waren „sehr bzw. eher“ dagegen – fast so viele wie dafür (39 Prozent). (swi)

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