Kino & Literatur

Doku: Warum Elfriede Jelinek die steirischen Berge liebt

Elfriede Jelinek hielt Österreichs Kultur einen Zerrspiegel vor – was viele wütend machte.
Elfriede Jelinek hielt Österreichs Kultur einen Zerrspiegel vor – was viele wütend machte.(c) Polyfilm
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Claudia Müllers einfühlsame Porträt-Doku „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ zeichnet Leben und Wirken der Nobelpreisträgerin nach. Sehenswert.

Es wird nicht angehen, dass ich Naivgeschichten weiterhin erfinde, sondern die Schriftsteller werden sich Wissen aneignen müssen, und dieses Wissen werde ich mir aneignen.“ Dies sagt Elfriede Jelinek, in einer Art steinernem Sitzsack steckend – ihr Faible für interessante Sitzmöbel ist ja bekannt – am Anfang des Dokumentarfilms „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“, gedreht von der deutschen Filmemacherin Claudia Müller. Die junge Schriftstellerin klingt kämpferisch und programmatisch: „Ich werde mir überlegen müssen, wie ich die größte Effektivität erzielen kann, und zwar die größte Effektivität im politischen Sinn.“

Diese politische Effektivität hat Jelinek tatsächlich mit fast jedem ihrer Bücher oder Stücke erzielt – von den ersten erfolgreichen Prosawerken wie „wir sind lockvögel, baby“, „Die Liebhaberinnen“ oder „Die Klavierspielerin“ bis zu den großen Stücken der Neunziger-,Nuller- und Zehnerjahre. Müller verbindet Foto- und Filmaufnahmen der Autorin und Interviewmaterial aus diversen Archiven zu einer lose chronologischen Porträtcollage der österreichischen Nobelpreisträgerin. Bruchstücke aus ihrer Kindheit nehmen an dessen Beginn viel Raum ein, doch nach dem Rohschnitt gewährte die Autorin Müller auch ein aktuelles Interview, das in den Film eingewoben wurde.

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