Kunst, Archäologie

„Unglaublicher Fund!“: 24 antike Bronzen im Schlamm konserviert

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Im Schlamm der Heilquellen von San Casciano in der Toskana verbargen sich 2000 Jahre lang Skulpturen. Wie bedeutend ist der Fund? „Die Presse“ befragte Experten.

(221109) -- SAN CASCIANO DEI BAGNI, Nov. 9, 2022 -- The undated photo shows a bronze statue from an ancient thermal spa
(221109) -- SAN CASCIANO DEI BAGNI, Nov. 9, 2022 -- The undated photo shows a bronze statue from an ancient thermal spaAPA/AFP/ITALIAN CULTURE MINISTRY

Einen idealeren Fund hätte sich Giorgia Meloni als Illustration ihres Ansinnens – „Make Italy great again“ – nicht wünschen können. Bei einer großen Pressekonferenz konnten italienische Archäologen einen spektakulären Fund bekannt geben: Im toskanischen Kur-Örtchen San Casciano dei Bagni wurden, konserviert im Schlamm heißer Quellen, 24 antike Bronzestatuen entdeckt, fünf davon fast einen Meter groß. Auch Melonis Kulturminister, der neofaschistischen Kreisen nahestehende Gennaro Sangiuliano, fand sich in seinem Motto bestätigt – Giacomo Leopardis Gesang „An Italien!“: „Mein Vaterland, ich seh' die Mauern ragen, die Bogen, Säulen, Bildnisse, die leeren Türme der Väterzeit; Doch seh' ich nicht den Ruhm.“ Für diesen Ruhm müssen eben auch 24 antike Bronzen herhalten.

Vor etwa 2200 bis 2000 Jahren standen sie, gegossen von Handwerkern aus der Umgebung, rund um ein großes Wasserbecken. Gespeist von den bis heute aktiven über 40 Thermalquellen des Ortes, bildete es das Zentrum eines Heiligtums mit hängenden Gärten und Altären. Sogar aus Rom reisten Bedürftige an, um ihre Glieder unter den kalten Augen des Gottes Apoll, der Gesundheitsgöttin Hygieia, nackter Jünglinge und Herrscherfiguren ins heilende Wasser zu tauchen. Die meisten hatten Münzen oder eine Abbildung des kranken Körperteils dabei – Opfer- und Votivgaben, die man ins Wasser warf, um von diesem etwas zurückzubekommen. Tausende solcher Objekte wurden neben den Skulpturen in San Casciano gefunden.

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