Bildung

TU Graz droht Budgetlücke von 72 Millionen Euro

Die notgedrungene Nachbesetzungspause wurde von Rektor Harald Kainz vorerst auf drei Monate angedacht.
Die notgedrungene Nachbesetzungspause wurde von Rektor Harald Kainz vorerst auf drei Monate angedacht.APA/ERWIN SCHERIAU
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Die TU Graz sieht eine „positive Weiterentwicklung“ durch Inflation und explodierende Energiekosten gefährdet. Am Donnerstag wurde ein Nachbesetzungsstopp angekündigt. Der Senat der TU fordert einen Ausgleich der Mehrkosten.

Der TU Graz droht durch Inflation und explodierende Energiekosten eine Budgetlücke von 72 Millionen Euro. Als erste Konsequenz werden zur Vorsicht die Nachbesetzungen von bundesfinanzierten Stellen gestoppt, wie die "Kleine Zeitung" am Donnerstag berichtete. Der Senat der TU Graz sah Forschung und Lehre massiv in Gefahr und forderte den vollen Ausgleich der errechneten Mehrkosten in der Höhe von 94 Millionen Euro "um unseren gesetzlichen Auftrag nachkommen zu können".

Die notgedrungene Nachbesetzungspause wurde von Rektor Harald Kainz vorerst auf drei Monate angedacht, "bis wir sehen, wie sich die finanzielle Situation entwickelt", wie Kainz in der "Kleinen Zeitung" zitiert wurde. Bei Energiekosten einzusparen, sei für eine technische Universität schwierig. Diese seien um ein fast Vierfaches gestiegen. Kainz hoffte, dass die Politik die Dringlichkeit der Lage erkenne, am 14. November habe die TU ein Gespräch mit dem Ministerium.

"Die zu erwartende Finanzierungslücke in Höhe von 72 Millionen Euro hat eine massive Reduktion des Lehr- und Forschungsangebotes zur Folge. Das stellt unsere Fähigkeit, den gesetzlich festgelegten Bildungsauftrag zu erfüllen, zentral infrage", wurde seitens des Senates per Aussendung am Donnerstag betont. Als Konsequenz wurden eine Verminderung der Absolventenzahl im MINT-Bereich um 300 pro Jahr, verlängerte Studienzeit von einem Semester, der Verlust internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Brain-Drain angeführt.

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