Die Probleme der Kryptobörse FTX ziehen den Sektor nach unten. Ist das erst die Spitze des Eisbergs?
„I am sorry. I fucked up“, hat Sam Bankman-Fried am Mittwochabend zerknirscht zu potenziellen Investoren gesagt, von denen er dringend eine milliardenschwere Geldspritze benötigt. Vor drei Monaten prangte das Gesicht des 30-Jährigen noch auf dem Cover des „Fortune“-Magazins, in dem er als möglicher nächster Warren Buffett gehandelt wurde. Jetzt könnte die Pleite seiner Kryptobörse FTX eine Kettenreaktion auslösen.
Kryptowährungen sind querbeet abgestürzt, und nach Bodenbildung sieht es kurzfristig nicht aus. Auch Aktien wie jene der Kryptobörse Coinbase oder des Onlinebrokers Robinhood fielen: Bei Letzterem haben Anleger auf eine Übernahme durch FTX gehofft, die jetzt wohl kaum erfolgen dürfte.
Notverkäufe und Panikreaktionen
Eine rettende Übernahme von FTX durch den Konkurrenten Binance wurde abgeblasen, nachdem dessen Chef, Changpeng Zhao, einen kurzen Blick in die Bücher geworfen hatte. Bei FTX klafft ein acht Milliarden Dollar großes Finanzierungsloch, und dass inzwischen auch die US-Börsenaufsicht SEC wegen des unangemessenen Umgangs mit Kundengeldern ermittelt, dürfte die Suche nach Investoren nicht leichter machen.