In der Flüchtlingskrise 2015 war Ferdinand Maier gemeinsam mit Christian Konrad Flüchtlingskoordinator. Nun plädiert er für eine Rückkehr des Durchgriffsrechts des Bundes und sagt: Die Haltung des Innenministers sei „das eigentliche Problem“.
Die Presse: Sie waren in der Flüchtlingskrise 2015 mit Christian Konrad Flüchtlingskoordinator. Inwiefern ähnelt die Situation heute jener damals – und was ist der Hauptunterschied?
Ferdinand Maier: Es unterscheidet sich wesentlich. Anders als wir damals ressortiert der jetzige Flüchtlingskoordinator Andreas Achrainer als Chef der BBU (der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, Anm.) beim Innenministerium. Der Innenminister unterstützt ihn aber nicht, sondern signalisiert, dass man die Flüchtlinge nicht haben will. Daher wollen die Länder und die Bürgermeister sie auch nicht. So stehen wir vor der Situation, dass die Länder Quoten, zu denen sie sich verpflichtet haben, nicht erfüllen.