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NFL und Washington Commanders werden verklagt

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Wegen „Absprachen zur Täuschung“ bringt der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. eine Klage ein. Es geht um eine angebliche Behinderung von Untersuchungen von Vorwürfen der sexuellen Belästigung und einer „toxischen Arbeitsplatzkultur“.

Auf die National Football League (NFL) kommt juristisches Ungemach zu. Der Generalstaatsanwalt von Washington D.C., Karl Racine, erklärte am Donnerstag, dass sein Büro den Eigentümer der Washington Commanders, Dan Snyder, dessen Team sowie die NFL samt Ligaboss Roger Goodell verklagt. Racine wirft allen Beteiligten "Absprache zur Täuschung der Distriktbewohner" vor. Dabei geht es um eine Untersuchung der Vorwürfe über sexuelle Belästigung bei den Commanders.

"Wir behaupten, dass Dan Snyder, die Commanders, Roger Goodell und die NFL die Öffentlichkeit darüber getäuscht haben, was getan wurde, um die Vorwürfe der Belästigung und einer toxischen Arbeitsplatzkultur bei den Commanders anzugehen", sagte Racine. "Sie haben all dies getan, um die Wahrheit zu verbergen, ihr Image zu schützen und die Gewinne rollen zu lassen."

„NFL meinte es nie ernst mit Untersuchung"

Laut Racine sollen Zeugen eingeschüchtert worden sein, um die Ermittlungen in der Causa zu behindern. "Die NFL war sich dieser Einschüchterungskampagne voll bewusst. Das Verhalten der Beklagten deutet darauf hin, dass die NFL es nie ernst meinte, eine gründliche und vollständige Untersuchung von Snyder und dem Fehlverhalten des Clubs zu beaufsichtigen", heißt es in der Klage weiter.

Die NFL hatte im vergangenen Jahr eine Geldstrafe von 10 Millionen Dollar gegen die Washington Commanders verhängt, nachdem eine unabhängige Überprüfung ergeben hatte, dass es im Verein "einen allgemeinen Mangel an Respekt" gegenüber Frauen gegeben habe. Ein vollständiger Bericht über die Untersuchung wurde jedoch nie veröffentlicht. Der Generalstaatsanwalt will nun Snyder, Goodell und andere eidesstattlich aussagen lassen. Er erklärte, den Angeklagten könnten Strafen in Millionenhöhe drohen.

Anwälte des NFL-Teams teilten dem US-Sender ESPN mit, dass Snyder zugegeben habe, dass innerhalb der Organisation seit mehreren Jahren eine inakzeptable Arbeitsplatzkultur bestanden und er sich viele Male dafür entschuldigt habe. Ein NFL-Sprecher nannte die Vorwürfe Racines "rechtlich unbegründet".

Snyder hat erst kürzlich die Bank of America Securities beauftragt, den möglichen Verkauf der Franchise zu prüfen. Eine weitere strafrechtliche Untersuchung des Bundes konzentriert sich auf angebliche finanzielle Unregelmäßigkeiten bei den Commanders. Ermittler der US-Staatsanwaltschaft untersuchen die Finanzen des Vereins, berichtete die Washington Post am Donnerstag.

(APA/Reuters)

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