Quergeschrieben

Gänsehaut-Syndrom in der Politik und die Liebe zu falschen Umfragen

Warum sich Medien bei den Zwischenwahlen in den USA am Dienstag wieder als Hellseher blamiert haben und das Spiel mit Prognosen beenden sollten.

Betrachtet man das globale Geschehen, gibt es zahlreiche Gründe für eine furchtgetriebene Verstimmung. Aber nein, sie reichen offenbar nicht aus, Fakten reichen nicht aus. Tief schwarzgemalte Prognosen müssen her, als würden Demoskopen, Journalisten und Bevölkerung unter einer Suchterkrankung leiden, die man Gänsehaut-Syndrom nennen könnte. Es genügt nicht, vergangene und gegenwärtige Fakten zu analysieren und halbwegs gesicherte Schlüsse daraus abzuleiten. Es muss vorhergesagt, angekündigt, prophezeit werden auf Teufel komm raus. Wohl auch manipuliert.

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Es ist schon wieder was passiert: Der von allen Umfragen in den USA und in deren Schlepptau von den Medien vorhergesagte Triumph der Republikaner von Donald Trumps Gnaden bei den sogenannten Midterm-Wahlen am Dienstag fand so nicht statt. Die angekündigte rote Welle erreichte das Ufer der Wahlzellen nicht, der Tsunami des Trumpismus blieb ein schwacher Sturm. Sicher, die republikanische Partei verzeichnete Gewinne, aber dies gelang noch fast jeder Opposition in Washington bei den Zwischenwahlen.

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