Nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff der umstrittenen Fußball-WM 2022 in Katar. Was erwartet uns am Persischen Golf? Elf Streitpunkte eines beispiellosen Turniers.
Einmal noch diesen Gipfel der Empörung überschreiten – dann begibt sich der Weltsport wieder hinab in ruhigere Gefilde. Nach der Fußball-WM in Katar haben Autokratien fürs Erste als Gastgeber von Großereignissen ausgedient. Doch an Katar führt nun kein Weg mehr vorbei. Kurzzeitig wurde sogar gefragt: Hat die WM-Vergabe nicht doch so manche Reform im Land bewirkt? Dann aber sinnierte ein WM-Botschafter über Homosexualität als „geistigen Schaden“, und eine Woche vor Beginn des größten Sportevents der Welt fühlte sich jeder Katar-Kritiker bestätigt. Was erwartet uns nun wirklich am Persischen Golf? Hier die elf mehr oder weniger fußballerischen Kontroversen der Wüsten-WM.
Die Vergabe
Mit 14:8 Stimmen setzte sich Katar bei der WM-Vergabe im Dezember 2010 gegen die USA durch. Dass Stimmen gekauft wurden, gilt mittlerweile als erwiesen. Auch, dass Michel Platini, damals Uefa-Chef, nach einem Treffen mit Frankreichs Staatspräsidenten, Nicolas Sarkozy, plötzlich zum Katar-Unterstützer wurde. Der damalige Fifa-Boss, Joseph Blatter, bezeichnete die Katar-Vergabe zuletzt als „Irrtum“, sein Nachfolger, Gianni Infantino (seit 2016), wohnt im Emirat und hat die WM schon jetzt als die beste aller Zeiten gepriesen.