G20-Gipfel

Biden sucht "konstruktive Rolle" Chinas im Umgang mit Nordkorea

Derzeitiger Weg Nordkoreas führt zu verstärkter militärischer Präsenz der USA in der Region, sagt der US-Sicherheitsberater Sullivan.

US-Präsident Joe Biden sucht eine "konstruktive Rolle" Chinas im Umgang mit der Bedrohung durch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Das Thema werde auf jeden Fall eine Rolle spielen, wenn Biden am Montag vor dem Gipfel der großen Wirtschaftsmächte (G20) auf der indonesischen Insel Bali zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammentrifft, wie Sicherheitsberater Jake Sullivan am Samstag sagte.

"Nordkorea stellt eine Bedrohung nicht nur für die USA und nicht nur für Südkorea und Japan dar, sondern auch für Frieden und Stabilität in der ganzen Region", sagte Sullivan auf dem Flug mit Biden zum ASEAN-Gipfel in Phnom Penh vor Journalistinnen und Journalisten im Flugzeug. "Und wenn Nordkorea auf diesem Weg weitermacht, wird es einfach weiter verstärkte Militär- und Sicherheitspräsenz der USA in der Region bedeuten." So habe China ein eigenes Interesse daran, Nordkoreas "schlimmste Tendenzen" einzudämmen, sagte Sullivan.

Beide Präsidenten hätten zuvor schon mehrmals über Video und Telefon darüber gesprochen, aber die Situation sei gegenwärtig wegen der wiederholten nordkoreanischen Raketentests und der drohenden Gefahr eines möglichen Atomwaffentests akuter. Die Gefahr werde Biden auch mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida am Rande des Gipfels des südostasiatischen Staatenverbundes in Phnom Penh in einem Dreier-Treffen besprechen.

Freundschaftliche Beziehungen zu Nordkorea

Als großer Nachbar pflegt China traditionell freundschaftliche Beziehungen zu Nordkorea. Es plädiert für Dialog in dem Konflikt und beklagt, dass die "legitimen und vernünftigen Bedenken" Nordkoreas nicht berücksichtigt worden und die Gespräche zum Stillstand gekommen seien. Die USA sollten "konkrete Schritte" unternehmen, um den Sorgen Nordkoreas entgegenzukommen und günstige Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Gespräche zu schaffen, bekräftigte kürzlich ein Außenamtssprecher die chinesische Position.

Derzeit gelten die Beziehungen zwischen den USA und China als angespannt. Sie verschlechterten sich zuletzt im August nach der Taiwan-Reise von Nancy Pelosi, der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses.

(APA/DPA)

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