Interview

Politologe Sebastian Sons: „Katar war 'too big to fail'“

Arbeiter im Fußballstadion Lusail, das nördlich der katarischen Hauptstadt Doha liegt, bereiten den Rasen für das Großereignis Fußball-WM vor.
Arbeiter im Fußballstadion Lusail, das nördlich der katarischen Hauptstadt Doha liegt, bereiten den Rasen für das Großereignis Fußball-WM vor. REUTERS
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Der Politologe Sebastian Sons plädiert in seinem neuen Buch für eine Strategie im Umgang mit den Golfstaaten. Über regionale Rivalitäten, Menschenrechte und Katars Rolle im Sport.

Katar hat sich in der Sportwelt massiv eingekauft. Von außen wird das kritisiert, nach innen hin gehört es zum „Nation Branding“, wie Sie in Ihrem neuen Buch beschreiben. Wie identitätsstiftend ist der Sport für das Land schon?

Sebastian Sons: Sport war für Katar bereits vor der Vergabe der WM ein wesentliches Instrument, sich selbst als Marke in der Welt zu positionieren. Katar ist ein kleines Land, eingequetscht zwischen Saudiarabien und dem Iran, und es musste sich immer wieder gegen externe Bedrohungen behaupten. Zuletzt haben wir das während der Golfkrise 2017−21 gesehen. Sport dient Katar als eine Art Schutzmantel. Je größer, sichtbarer und einflussreicher das Land im Sport ist, desto unangreifbarer wird es. Die WM ist der symbolische Höhepunkt dieser Politik.

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