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Aufseher fordern nach FTX-Pleite strenge Regulierungen

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"Aufgrund dieser Unsicherheit müssen wir stark und schnell auf internationaler Ebene die Kryptoassets regulieren", sagte etwa Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau.

Die Pleite der Kryptobörse FTX ruft die Aufsichtsbehörden weltweit auf den Plan. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau forderte eine globale Reaktion der Regulierungsbehörden angesichts der finanziellen Unsicherheiten, die der Kryptomarkt verursacht.

"Aufgrund dieser Unsicherheit müssen wir stark und schnell auf internationaler Ebene die Kryptoassets regulieren", sagte Villeroy de Galhau am Dienstag in Tokio. "Die jüngsten Ereignisse zeigen uns, dass wir uns keinen zweiten Kryptowinter erlauben können, der zur Unsicherheit und zur finanziellen Instabilität beiträgt."

Auch der Chef der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin, Mark Branson, rief am Montag zur umfassenden Regulierung der Kryptobranche auf. Das Bankensystem brauche einen Schutzwall vor dem Kryptomarkt. Systemische Risiken der Pleite der Kryptobörse FTX für die deutschen Geldhäuser sehe er allerdings nicht, sagte Branson: Es gebe für die Finanzstabilität Deutschlands keine Ansteckungsgefahren. Dennoch warnte er Kreditinstitute davor, diese Anlageklasse, "die keine ist", zu verharmlosen. Auch Vertreter der US-Notenbank forderten strengere Regulierung der Kryptoindustrie.

Die US-Kryptobörse FTX hat wegen einer "gravierenden Liquiditätskrise" Insolvenz angemeldet. Am Dienstag ernannten die zuständigen Aufsichtsbehörden Liquidatoren für das Unternehmen. Firmengründer Sam Bankman-Fried ist als Chef zurückgetreten. Die Kryptoplattform war in den vergangenen Tagen in Schieflage geraten, weil Kunden massenhaft Gelder abgezogen hatten. Die Notlage von FTX versetzte den Kryptowährungsmarkt insgesamt in Turbulenzen.

(APA)

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