RTL-Sendung

Boris Becker gegen Oliver Pocher: Gericht wies Klage ab

Becker im April diesen Jahres in London.
Becker im April diesen Jahres in London.(c) IMAGO/ZUMA Wire (IMAGO/Tayfun Salci)
  • Drucken

„Make Boris rich again“ lautete ein Slogan, unter dem für Becker Geld gesammelt und ihm übergeben wurde. Der Ex-Tennisstar klagte deswegen TV-Komiker Pocher.

Der frühere Tennisstar Boris Becker ist mit seiner Unterlassungsklage gegen den TV-Komiker Oliver Pocher vor Gericht gescheitert. Becker werde durch einen Fernsehbeitrag des Comedians nicht in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt, entschied das Offenburger Landgericht am Dienstag, wie eine Sprecherin nach einer mündlichen Verhandlung mitteilte.

Strittig war vor Gericht ein Fernsehbeitrag aus der RTL-Sendung "Pocher - gefährlich ehrlich" vom Oktober 2020. Becker verlangte, dass der Beitrag nicht mehr gesendet und im Internet gelöscht wird. Dabei wurde unter dem Slogan „Make Boris rich again" ein Spendenaufruf gestartet. Nach Gerichtsangaben sieht man, dass Becker das Geld auch bekam - aber ohne davon zu wissen. Das Geld war in einen Modepreis eingearbeitet, der Becker in der Sendung verliehen wurde.

Die Veröffentlichung sei möglich, da es sich um "Bildnisse der Zeitgeschichte" handle, so das Gericht. Es nannte auch explizit die Belange der Meinungs- und Rundfunkfreiheit. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig. Weder Pocher noch Becker mussten beim Landgericht im badischen Offenburg erscheinen - es wäre Becker auch schwer möglich gewesen, immerhin ist er in London inhaftiert.

Er könnte übrigens offenbar schon bald nach Deutschland abgeschoben werden. Becker war Ende April zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Er sitzt seit mehreren Monaten im Huntercombe-Gefängnis westlich von London ein, das unter eine niedrigere Sicherheitsstufe fällt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.