Protest

Klima-Aktivismus: Als von Klimt die schwarze Suppe troff

Activists of Last Generation Austria spill oil on a painting of Gustav Klimt in a museum in Vienna
Activists of Last Generation Austria spill oil on a painting of Gustav Klimt in a museum in ViennaREUTERS
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Am Dienstag überschüttete ein junger Mann im Leopold Museum ein verglastes Hauptwerk Klimts. Eine immerhin interessante Wahl, wenn auch falsch verstanden. Was ist genau geschehen? Und womit müssen wir rechnen?

Es war ein schwarzer Tag für die österreichische Kunst. Aber es ging nicht um Tod oder Leben, wie der junge Mann, als er sich am Dienstag an das zuvor besudelte Klimt-Hauptwerk des Leopold Museums klebte, der Weltöffentlichkeit vortrug – Leben oder Tod, fossile Energien stoppen oder nicht. Vielleicht hätte Gustav Klimt ihm dabei sogar zugestimmt, war er doch ein wacher politischer Kopf seiner Zeit, 1862 bis 1918, also Pazifist. In seine Kunst ließ er derlei allerdings nicht einfließen. Dort verzweigte er dunkle Gewissheiten in philosophischen Ornamenten. Wie beim späten Gemälde „Tod und Leben“. Die Darstellung des Nebeneinanders, einer Dualität.

Dienstag kurz nach 11 Uhr zog ein Mann im Leopold Museum eine Wärmeflasche unter seinem Leiberl hervor und schüttete dessen Inhalt über das Schutzglas dieses Klimt-Bilds. Öl sei es, meldeten die Klima-Aktivisten von „Die letzte Generation“ sofort auf Twitter. Ein mit Lebensmittelfarbe eingefärbtes, mit Guarkernmehl verdicktes Gemisch war es tatsächlich, verriet die Restauratorin des Leopold Museums, Sandra Maria Dzialek, der „Presse“. Sie durfte Entwarnung geben: Das Gemälde (1910/16) bekam keinen Spritzer ab, auch wenn es nicht vollständig verglast, sondern nur nur durch eine an die Wand montierte Glasscheibe geschützt sei. Auch der Josef-Hoffmann-Rahmen blieb ohne Sprenkel. Glas, Wand und Parkett konnten abgewaschen werden.

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