USA

Machtwechsel im Repräsentantenhaus zeichnet sich ab

Kevin McCarthy von den Republikanern dürfte der künftige Vorsitzende des Repräsentantenhauses werden.
Kevin McCarthy von den Republikanern dürfte der künftige Vorsitzende des Repräsentantenhauses werden.APA/AFP/GETTY IMAGES/ALEX WONG
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Den Republikanern fehlt nur noch ein einziger Sitz für die Mehrheit in der Kongresskammer. Sie fällt dann allerdings hauchdünn aus.

Eine Woche nach den Zwischenwahlen in den USA zeichnet sich zunehmend ein Machtwechsel im Repräsentantenhaus ab. Den oppositionellen Republikanern fehlte am Mittwoch noch ein Sitz, um die Mehrheit in der Kongresskammer zu übernehmen. Nach Berechnungen des Meinungsforschungsinstituts Edison Research haben sie inzwischen 217 Mandate sicher. Die Demokraten von Präsident Joe Biden kamen demnach zuletzt auf 209. Für eine Mehrheit sind 218 Sitze nötig.

Neun Wahlkreise waren noch nicht vollständig ausgezählt, doch in vier davon hatten die Republikaner nach bisherigem Stand die Nase vorne. Erobern die Republikaner das Abgeordnetenhaus, können sie in den kommenden zwei Jahren bis zu den nächsten Wahlen Präsident Biden das Regieren erheblich erschweren. Gleichwohl ist das voraussichtlich knappe Ergebnis für die Republikaner enttäuschend. Denn angesichts der schwachen Zustimmungswerte für Biden und der hohen Inflation hatten sie darauf gesetzt, dass die Demokraten regelrecht abgestraft würden. Umfragen vor den Wahlen hatten den Republikanern zumindest im Repräsentantenhaus einen erdrutschartigen Sieg vorhergesagt. Und auch im Rennen um den Senat galten sie als Favoriten. Die Demokraten konnten jedoch ihre Mehrheit in der zweiten Parlamentskammer verteidigen.

Ist Trump Schuld für Verluste?

Viele Republikaner geben inzwischen Ex-Präsident Donald Trump zumindest eine Mitschuld daran, dass die von ihnen erhoffte "rote Welle" ausblieb. Trump hatte sich massiv in den Wahlkampf eingeschaltet und zahlreiche Kandidaten protegiert, von denen viele aber am Ende auf der Verliererseite standen. Trotz der zunehmenden Kritik an seiner Person erklärte der 76-Jährige am Dienstagabend seine Absicht, bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut als Kandidat antreten zu wollen.

Ob es soweit kommt, steht aber noch nicht fest. Es wird angesichts Trumps schwindenden Rückhalts damit gerechnet, dass sich auch noch andere Parteigrößen um die Nominierung bewerben.

(APA/Reuters)

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