"Klarer Schnitt"

FPÖ will Ex-ÖVP-Generalsekretärin Sachslehner ins Boot holen

In einer „persönlichen Erklärung“ in der ÖVP-Zentrale hatte Sachslehner zu ihrem Rücktritt die eigene Partei kritisiert.
In einer „persönlichen Erklärung“ in der ÖVP-Zentrale hatte Sachslehner zu ihrem Rücktritt die eigene Partei kritisiert.APA/TOBIAS STEINMAURER
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Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp schreibt einen Offenen Brief an die ehemalige ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner. Darin kritisiert er ihre „Untätigkeit“ als nunmehrige Gemeinderätin und macht ihr ein Angebot.

„Es ist ja eh ein bissl mutig von dir, Forderungen der FPÖ zu kopieren und diese medial zu thematisieren“, wirft der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp der ehemaligen ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner vor. Konkret bezieht sich Nepp auf Sachslehners Kritik am Asylkurs der Regierung, insbesondere ihre Kritik an der Auszahlung des Klimabonus an Asylwerbende. Die Causa hatte im September für Unmut innerhalb der Koalition geführt.

ÖVP-Klubobmann August Wöginger betonte die „Pakttreue“ der ÖVP und pfiff Sachslehner zurück. Kurz darauf gab die 28-Jährige ihren Rücktritt als Generalsekretärin bekannt. Auf Twitter hatte die nunmehrige Gemeinderätin ihrem Unmut aber weiterhin Luft gemacht. Einer ihrer Tweets wurde aufgrund von Rassismus-Vorwürfen in Deutschland sogar gesperrt. In ihrer Funktion als Gemeinderätin habe sich Sachslehner aber zu ruhig verhalten, findet Nepp, der sich nun in einem Offenen Brief an sie wandte.

„Absolut und überhaupt keine Option“ 

„Im Gemeinderat diese selbst erhobenen Verlangen abzulehnen oder bei der Abstimmung hastig aus dem Saal zu eilen, um nicht mitstimmen zu müssen, ist pure Feigheit“, meint der Wiener FPÖ-Chef. Er verstehe, dass Sachslehner „mit dieser Situation unzufrieden“ sei, schreibt Nepp weiter. Er könne ihr aber versichern: „Es wird sich bei der ÖVP nichts ändern, weil sich dein Bundeskanzler Nehammer den Grünen mit Haut und Haaren ausgeliefert hat.“

Weiter bezieht sich Nepp auf andere ehemalige ÖVP-Mitglieder, die zur FPÖ „übergelaufen“ sind: „Ich erinnere dich an Wolfgang Aigner, Ursula Stenzel oder Wolfgang Kieslich.“ Die Drei hätten sich in der Volkspartei „in einer ähnlichen Lage“ wie Sachslehner befunden und einen „klaren Schnitt“ gesetzt. Diesen hätten sie nie bereut, konstatiert Nepp weiter.

Sachslehner selber fand bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung des „Angebots“ klare Worte dazu. Gegenüber der „Kronen Zeitung“ hielt Die Ex-Generalsekretärin fest, ein Wechsel zur FPÖ sei „absolut und überhaupt keine Option“ für sie.

>> Der Offene Brief kann in voller Länge hier nachgelesen werden.

>> Zum Artikel der „Kronen Zeitung"

(vahei)

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