Quergeschrieben

Die Wissenschaft braucht keine Beruhigungspillen

Gute Gründe, ordentlich in die Universitäten zu investieren, gibt es viele. Vor allem in Krisenzeiten. Also worauf warten wir noch?

Als „budgetäre Beruhigungspille“ wurden die 150 Millionen Euro, die Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) den Universitäten versprach, am Mittwoch in dieser Zeitung bezeichnet. Insgesamt bekommen die Hochschulen in den nächsten zwei Jahren somit 650 Millionen Euro Teuerungsausgleich. Was nach viel klingt, ist tatsächlich nur eine sehr kleine Dosis. Die alles andere als beruhigen wird.

Gerade in Krisenzeiten kräftig in die Bildung zu investieren sollte eigentlich eine einfache Entscheidung sein. Dazu muss gar nicht viel Idealismus her; das lässt sich auch ökonomisch gut argumentieren: Denn Universitäten bringen dem Staat mehr ein, als sie kosten. Das zeigte zuletzt eine Studie, kürzlich vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) veröffentlicht. Mit den 4,5 Milliarden Euro Umsatzerlösen der Universitäten im Jahr 2020 – die zu knapp vier Fünftel vom Bund finanziert werden – sind Wertschöpfungseffekte in der Höhe von sieben Milliarden Euro sowie Steuereinnahmen von 3,5 Milliarden Euro verbunden.

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